Bislang ist man stets von einem Quartett ausgegangen – neuesten Erkenntnissen zufolge sind aber nur noch drei Wölfe Stammgäste in Baden-Württemberg. Die Hintergründe.

In Baden-Württemberg streunen nur noch drei Wölfe dauerhaft durch die Wälder. Bislang war stets von einem Quartett ausgegangen worden, allerdings ist im Odenwald bereits seit längerem keine Spur des einst residenten Wolfs mehr nachgewiesen worden, wie das zuständige Umweltministerium am Donnerstag in Aidlingen (Kreis Böblingen) mitteilte. Das sogenannte Fördergebiet Wolfsprävention soll in der Odenwald-Region aber bestehen bleiben, sagte Umweltstaatssekretär Andre Baumann (Grüne).

 

Als sesshaft gilt ein Wolf, wenn ein eindeutig zuzuweisender Nachweis auch nach sechs Monaten noch gefunden wird. Wird ein Tier sozusagen zum Stammgast, wird in der Region ein Fördergebiet ausgewiesen. Dort gelten dann besondere Anforderungen für den Herdenschutz - er muss wolfsabweisend sein. Im Gegenzug erstattet das Land im Fördergebiet nahezu sämtliche Kosten für den zusätzlichen Herdenschutz.

Die meisten Wölfe leben in der Lausitz

Ein ganzes Wolfsrudel ist in Baden-Württemberg noch nicht sesshaft - und das dürfte auch noch dauern. Denn die drei verbleibenden Tiere im Schwarzwald sind Rüden. Anders sieht das in den anderen Bundesländern aus: Deutschlandweit sind derzeit 157 Wolfsrudel erfasst, wie aus den Erhebungen der Bundesländer für das Monitoringjahr 2020/2021 hervorgeht. Die meisten Wölfe leben in der Lausitz, die sich vom Nord-Osten Sachsens bis nach Süd-Brandenburg erstreckt.