Ein Sturm fegt über den Südwesten hinweg - und trifft in wenigen Stunden weite Teile des Landes mit Starkregen und heftigen Böen. Rettungskräfte eilen von einem Einsatz zum nächsten.

Stuttgart - Das Sturmtief „Burglind“ hat am Mittwoch für weite Teile Baden-Württembergs Unfälle und Sperrungen im Straßen- und Schienenverkehr zur Folge gehabt. Sturmböen ließen Bäume umknicken, die auf Straßen und Gleise fielen, verwehten Verkehrszeichen und ließen Bauzäune umstürzen, wie Polizeisprecher in mehreren Regionen sagten.

 

In Stuttgart-Wangen wehte der Sturm Teile eines Daches auf die Straße. Der Stadtbahnverkehr ist hier gestört. Betroffen sind die Stadtbahnlinien U14, U4 und U9. Mehr dazu in unserem Störungsmelder.

Starkregen überflutete zwischen Mannheim und Heidelberg zudem zahlreiche Verkehrswege und Ackerflächen. In Karlsruhe etwa schloss der Zoo wegen des Sturms, auch Wochenmärkte wurden abgesagt.

Über die aktuellen Entwicklungen halten wir Sie in unserem Newsblog auf dem Laufenden.

Von Verletzten war zunächst nichts bekannt. Einen Schock erlitt jedoch eine Frau in Bad Herrenalb (Kreis Calw), als sie mit ihrem Auto gegen einen umgefallenen Baum prallte.

Unwetter legt Verkehr auf Straße und Schiene lahm

Polizei und Feuerwehr seien schwer ausgelastet, hieß es in den Leitstellen der betroffenen Regionen. „Unser Einsatzsystem quillt gerade über“, sagte ein Polizeisprecher in Offenburg. Mehr als 30 Notfälle seien in kürzester Zeit eingegangen. Ähnliche Zahlen nannten auch andere Dienststellen.

Das Unwetter legte vielerorts den Verkehr auf Straße und Schiene lahm. Autofahrer wurden von Starkregen und heftigen Böen überrascht, wie Polizeisprecher sagten. Äste brachen von Bäumen und wurden gegen fahrende Autos geschleudert, im Kreis Karlsruhe mussten Linienbusse ihre Fahrt unterbrechen. Auch den Schienenverkehr störte der Sturm mancherorts.

Mehrere Strecken wurden wegen umgestürzter Bäume gesperrt, darunter die Schwarzwaldbahn zwischen Villingen und Donaueschingen. Ein Baum in der Oberleitung stoppte etwa den Zugverkehr zwischen Freudenstadt und Eutingen im Gäu. Weitere Züge auf der Strecke zwischen Titisee-Neustadt und Seebrugg blieben vorsorglich in den Bahnhöfen.

Hochwasser an Oberrhein und Neckar möglich

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte landesweite Unwetterwarnungen herausgegeben. Teilweise könnten bis zu 15 Liter Regen pro Quadratmeter in der Stunde fallen, Keller und Straßen überflutet werden, warnten die Meteorologen. Im ganzen Land sei mit Sturm- und Orkanböen zu rechnen, auf den Schwarzwaldgipfeln mit einem Tempo von bis zu 140 Stundenkilometern. Die Behörden warnten über die App Nina vor kleinen bis mittleren Hochwassern an Oberrhein und Neckar.

Den Wetterexperten zufolge lassen die Winde erst in der zweiten Nachthälfte zum Donnerstag nach. Im Schwarzwald, auf der Alb und in Richtung Allgäu könnte es dann zudem oberhalb von 800 Metern durch Schnee glatt werden.