Mehrere Busunternehmen hatten vor dem Schulstart Insolvenz angemeldet. Die Gewerkschaft verdi warnt jetzt, dass das den Schulverkehr beeinträchtigen könnte.

Stuttgart - Wenige Tage vor Schulbeginn und nach zwei Insolvenzen von Busbetrieben zeichnet die Gewerkschaft verdi ein düsteres Bild der Bus-Branche. Der ruinöse Ausschreibungswettbewerb und der starke Personalmangel vor allem bei den Fahrern bedrohe zudem den Schulverkehr und gefährde dessen Zuverlässigkeit, sagte der Landesbezirksleiter der Dienstleistungsgewerkschaft verdi, Martin Gross, am Montag in Stuttgart. Zuletzt hatten die Unternehmen Rexer (Calw) und Knauss (Schorndorf) im August ein Insolvenzverfahren eröffnen müssen.

 

Andreas Schackert, der Gewerkschaftsexperte für das Thema Verkehr, sieht den Grund für die wirtschaftlichen Turbulenzen bei den Unternehmen vor allem im Ausschreibungswettbewerb. Die Firmen kalkulierten teilweise am Rande der Legalität, die meisten eingereichten Angebote seien kaum umzusetzen - erst recht nicht mit einem Tarifvertrag. „Und das wissen sowohl die Unternehmer als in den meisten Fällen auch die ausschreibenden Kommunen“, sagte Schackert. Gespart werde bei den Personalkosten und durch längere Schichten und unbezahlte Zwangspausen. Deshalb seien immer wenige Fahrer interessiert an einem Job.