Viele Gemeinden in Baden-Württemberg sind bei medizinischen Notfällen unterversorgt. Das hat der Südwestrundfunk auf Grundlage einer Datenanalyse herausgefunden.

Baden-Baden - Bei medizinischen Notfällen sind in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz nach einer Untersuchung des Südwestrundfunks (SWR) 2700 Gemeinden unterversorgt. Es dauere aufgrund weiter Wege zu lange, bis ein Rettungswagen diese Orte erreiche, teilte der Sender am Mittwoch mit.

 

Betroffen seien potenziell rund 10 Millionen Menschen. Der Grund liege in der Planung der Infrastruktur des Rettungsdienstes. Vor allem in ländlichen Gebieten fehle es an Rettungswachen in der Nähe. Die Folge seien lange Anfahrtswege, wenn sich dort ein Notfall ereigne. 900 der Gemeinden seien in Baden-Württemberg, 1800 in Rheinland-Pfalz.

3400 Gemeinden untersucht

„Jeder fünfte Baden-Württemberger und jeder dritte Rheinland-Pfälzer hatte 2016 nur eine 50-Prozent-Chance, dass der Rettungsdienst zehn Minuten nach dem Notruf vor Ort war“, heißt es in der Analyse des Senders. Hierfür habe der SWR Statistiken des Rettungsdienstes ausgewertet sowie Einsatzzeiten von Rettungswagen und Notärzten analysiert. Untersucht worden seien hierfür insgesamt 3400 Gemeinden.