Wissenschaftsministerin Bauer ist voll des Lobes für die Landesunis: Sieben von neun haben beim Programm „Exzellenzstrategie“ die Chance auf Millionen-Fördergelder. Ob sie sich im harten Wettbewerb auch in der Endrunde behaupten können?

Stuttgart - Sieben von neun baden-württembergischen Universitäten haben die erste Hürde im Rennen um Millionen-Fördermittel des Bund-Länder-Programms „Exzellenzstrategie“ genommen. 18 der von ihnen eingereichten Antragsskizzen gefielen einem Expertengremium so gut, dass die Hochschulen nun in der Endrunde Vollanträge für sogenannte Exzellenzcluster stellen dürfen, wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft am Freitag in Bonn bekanntgab. Unter Clustern sind interdisziplinäre Forschungsfelder zu verstehen - zum Teil auch außeruniversitär vernetzt. Von 195 vorläufigen Anträgen für „Exzellenzcluster“ stammten 37 aus Baden-Württemberg. Das Programm soll helfen, an deutschen Unis international konkurrenzfähige Forschungseinrichtungen zu etablieren.

 

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) lobte in Stuttgart, dass alle neun Universitäten sich einem harten Wettbewerb gestellt hätten. „Dass unter diesen erschwerten Bedingungen gleich sieben Landesuniversitäten weiterhin Chancen im Rennen um die Förderlinie Exzellenzuniversität haben, ist ein außerordentlicher Qualitätsbeweis und ein enormer Ansporn für die nächsten Monate.“ Die Universitäten Mannheim und Hohenheim hatten keinen Zuschlag bekommen. Wenn eine Universität mindestens zwei geförderte Cluster aufweist, kann sie den Titel „Exzellenzuniversität“ erringen.

Universität Tübingen am erfolgreichsten

Die Universität Tübingen war mit fünf Clustern am erfolgreichsten. Vollanträge für je vier Cluster dürfen die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie stellen. Konstanz und Heidelberg gehen mit je drei Clustern in die nächste Runde, die Uni Freiburg und die Uni Ulm mit je zwei Clustern.

Das Gesamtfördervolumen der jetzt anlaufenden „Exzellenzstrategie“ beträgt 533 Millionen Euro pro Jahr. Gefördert werden sollen in einer ersten Förderlinie bis zu 50 Exzellenzcluster, mit Beträgen zwischen 3 und 10 Millionen Euro. Am Ende sollen bundesweit 8 bis 11 Exzellenzhochschulen gefördert werden. Diese werden mit jeweils 10 bis 15 Millionen Euro - bei Verbünden 15 bis 28 Millionen Euro - jährlich unterstützt.

Damit nicht nur die einzelnen Cluster, sondern auch die Universitäten als Ganzes profitieren, wird es hohe zusätzliche Pauschalen geben. Das Land wird den Universitäten bis zur Abgabe der Vollanträge im Februar 2018 mit einer Anschubfinanzierung in Höhe von bis zu 400 000 Euro pro Antrag unter die Arme greifen.