Im Land der Häuslebauer werden weniger Kredite vergeben. Die Leute werden vorsichtiger beim Bau oder Kauf eines Hauses oder einer Wohnung.

Infolge der Inflation und der anziehenden Baupreise geht die Vergabe von Immobilienkrediten der baden-württembergischen Sparkassen stark zurück. Wie Sparkassenpräsident Peter Schneider mitteilte, seien im September fast 700 Millionen Euro an Darlehen gewährt worden, im August waren es noch 904 Millionen Euro. Zum Vergleich: Im Januar dieses Jahres wurden noch Kredite von 1,19 Milliarden Euro vergeben.

 

Schneider sagte, zu Beginn des Jahres habe es angesichts der häufigen Berichterstattung über die Erwartung steigender Zinsen eine außerordentlich starke Nachfrage nach Immobilienkrediten gegeben. „Wir haben einen Vorzieheffekt erlebt. Jede und jeder, der eine konkrete Kreditfinanzierung vor Augen hatte, wollte sich noch möglichst günstige Zinsen sichern.“ Inzwischen habe sich die Kreditvergabe im Immobilienbereich zwar deutlich abgekühlt, aber sie sei keineswegs zum Stillstand gekommen.

Insgesamt hatten die 50 Sparkassen in Baden-Württemberg Ende September Kredite über 160,4 Milliarden Euro in ihren Büchern. Das sind 11,3 Milliarden Euro mehr als Ende September 2021. Die Kredite an Privatpersonen (76,2 Milliarden Euro) halten sich den Angaben zufolge die Waage mit Krediten an Unternehmen und Selbstständige (76,1 Milliarden Euro). Die weiteren acht Milliarden Euro seien Darlehen an Kommunen und andere.