Als Konsequenz aus dem Datenskandal bei Facebook stoppt die Baden-Württemberg Stiftung ihre reguläre Kommunikation in dem sozialen Netzwerk und nutzt Facebook vorerst nur, um über Datenschutz und Sicherheit im Netz zu informieren.

Stuttgart - Wegen des Datenskandals bei Facebook stoppt die Baden-Württemberg Stiftung vorübergehend ihre reguläre Kommunikation. Der Kanal in dem sozialen Netzwerk soll vorerst nur noch über Datenschutz, Sicherheit im Netz und über die Wahrung der Privatsphäre informieren, teilte die landeseigene Stiftung am Mittwoch mit. Damit zieht die Stiftung nach eigener Darstellung die Konsequenzen daraus, dass ein App-Entwickler Informationen von Dutzenden Millionen Nutzern an die Analysefirma Cambridge Analytica weitergeben konnte.

 

„Wir sind im Besonderen dem Schutz von Kindern und Jugendlichen, für die wir viele gemeinnützige Projekte durchführen, verpflichtet“, sagte Stiftungschef Christoph Dahl. Die Stiftung werde zudem auf die reguläre Kommunikation auf Instagram verzichten, bis „Facebook seinen Verpflichtungen zur Datensicherheit nachkommt und die neuen europäischen Datenschutz-Richtlinien umsetzt“.

Fachbeiträge und Interviews zur Aufklärung

Die Datenschutzbeauftragte der Stiftung, Cristina Salerno, kritisierte: „Facebook erkennt seine Verantwortung nicht und reagiert laufend zu spät.“ Geplant seien deshalb zur Aufklärung nun Fachbeiträge, Interviews, Stellungnahmen und Videos von Journalisten, Juristen und Netzaktivisten. Seit 2012 nutzt die Stiftung Facebook, um auf ihre Programme und Projekte aufmerksam zu machen.

Landesverbraucherschutzminister Peter Hauk (CDU) hatte in der Vorwoche zur Vorsicht im Umgang mit Daten in sozialen Netzwerken gemahnt. Er betonte, dass Unternehmen, die mit persönlichen Daten arbeiten, zu absoluter Zuverlässigkeit und Sorgfalt im Umgang mit Kundendaten verpflichtet seien. Deshalb müsse Facebook lückenlos aufklären und betroffene Kunden informieren.