Die Erträge aus Bußgeldern von Verkehrssündern sind in den Städten im Südwesten teilweise gestiegen. Auch in Stuttgart füllen Strafzahlungen die Stadtkasse. Unsere Übersicht zeigt Details.

Stuttgart - Zu schnell gefahren? Keinen Parkschein gezogen? Die Erträge aus Bußgeldern von Verkehrssündern sind in den Städten im Südwesten teilweise gestiegen. Der Gemeindetag wies in Stuttgart darauf hin, dass es bei den Sanktionen um ein Fehlverhalten Einzelner gehe. „Die Kommunen richten daher unserer Meinung nach ihre Haushalte nicht auf Einnahmen aus Bußgeldern aus“, erklärte eine Sprecherin.

 

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Ein ADAC-Sprecher sagte, die Überwachung sei notwendiger Bestandteil der Arbeit an der Verkehrssicherheit und sollte vorwiegend in Bereichen durchgeführt werden, wo besonders viele Unfälle passierten. So sah die Bußgeld-Entwicklung in ausgewählten Städten aus:

Stuttgart: In der Landeshauptstadt stiegen die Einnahmen aus der sogenannten Parkraumüberwachung leicht. 2017 waren es 11,67 Millionen Euro - nach 11,38 Millionen Euro im Jahr davor, wie ein Sprecher mitteilte. Hintergrund der Zunahme sei eine stärkere Überwachung in Gebieten mit Anwohnerparken. Tempokontrollen brachten im vergangenen Jahr 11,13 Millionen Euro - nach 11,28 Millionen Euro im Jahr 2016. Grund für den Rückgang war unter anderem die Abschaltung von zwei Blitzanlagen wegen Fahrbahnsanierungen.

Ulm: In Ulm wurde mehr geblitzt. Hier brachte die Geschwindigkeitsüberwachung 2017 den Angaben zufolge 2,4 Millionen Euro - nach 2,3 Millionen Euro im Vorjahr. Bei der Überwachung des sogenannten ruhenden Verkehrs stagnierten die Einnahmen. Sie betrugen in den vergangenen beiden Jahren jeweils rund 1,6 Millionen Euro.

Heilbronn: In Heilbronn belaufen sich die Einnahmen aus der Geschwindigkeitsüberwachung auf jährlich etwa 1,5 Millionen Euro, wie Rüdiger Muth, der stellvertretende Leiter des Ordnungsamts mitteilte. Die Halte- und Parkverstöße brachten im vergangenen Jahr 1,1 Millionen Euro nach 1,2 Millionen Euro im Jahr 2016.

Karlsruhe: In der badischen Stadt brachte die Überwachung des ruhenden Verkehrs im vergangenen Jahr 3,7 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 3,2 Millionen Euro, wie ein Sprecher mitteilte. Ein Grund: 2016 habe es nicht besetzte Stellen in diesem Bereich gegeben. Die Einnahmen aus Tempoverstößen blieben mit jeweils rund 8,3 Millionen Euro in beiden Jahren konstant.

Tübingen: Die Bußgeldeinnahmen in Tübingen aus dem ruhenden Verkehr gingen 2017 auf 821 608 Euro zurück. Im Jahr zuvor waren es noch 950 509 Euro gewesen. In Tübingen gibt es den Angaben zufolge 20 stationäre Blitzer. Die Erträge aus der Überwachung der fahrenden Autos beliefen sich 2017 auf 2,08 Millionen Euro nach 1,9 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Freiburg: Temposünder sorgten in Freiburg im Jahr 2016 für 6,2 Millionen Euro in der Stadtkasse. Die Überwachung des ruhenden Verkehrs brachte weitere 3,3 Millionen Euro ein. Die Zahlen für 2017 lagen noch nicht vor.

Konstanz: In der Kommune stiegen die Einnahmen aus Bußgeldern von 1,9 Millionen Euro auf 2 Millionen Euro im Jahr 2017, wie ein Sprecher mitteilte. 60 Prozent des Geldes stammte aus Parkverstößen.

Mannheim: Raser und Falschparker sorgten in Mannheim 2016 gleichfalls für hohe Zuflüsse: Die Erträge aus dem ruhenden Verkehr betrugen 5,1 Millionen Euro, die aus dem fließender Verkehr machten 2,4 Millionen Euro aus, wie eine Sprecherin mitteilte. „Diesen gegenüber steht selbstverständlich immer auch ein entsprechender Kostenaufwand.“