Bei Schwerpunktkontrollen nehmen Polizei und Veterinärmediziner Tiertransporte unter die Lupe. Die Fahrer müssen seit einigen Jahren Befähigungsnachweise dafür vorlegen.

Walldorf - Im Kampf gegen Verstöße bei Tiertransporten haben die Behörden Lastwagen bei Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) kontrolliert. „Schon seit Jahren stehen die langen Transporte von Nutztieren durch Europa und vor allem der lange Transport von Schlachttieren in Drittländer im Visier der Öffentlichkeit“, teilte die zuständige Polizei in Mannheim mit.

 

Vor Ort machten sich am Donnerstag Innenminister Thomas Strobl und Agrarminister Peter Hauk (beide CDU) ein Bild von den Kontrollen. Baden-Württemberg habe sich in der Vergangenheit immer wieder für den Tierschutz bei solchen Transporten stark gemacht, betonten beide. „Wir werden beim Thema Tierschutz nicht darin nachlassen, auf die Einhaltung von Recht und Gesetz zu drängen“, sagte Strobl.

Tiertransporte werden ohnehin geprüft - aber die Aktion von Polizei und Veterinärmedizinern war Teil der regelmäßig im Mai und im November stattfindenden Schwerpunktkontrollen im Land. Unter anderem wurde ein Transport aus Schwäbisch Hall gestoppt. Der Fahrer war mit Ferkeln zur Tiermast nach Koblenz unterwegs. Die Kontrollen ergaben, dass sowohl der Zustand der Tiere als auch die Umstände des Transports zufriedenstellend waren.

Befähigungsnachweis zum Transport über größere Strecken

„Bei den Kontrollen geht es etwa darum, wie lange die Fahrt dauert. Von Interesse ist auch die Belüftung bei Hitze und die Frage, ob Tiere ausreichend mit Trinkwasser versorgt werden“, sagte Ulrich Eberhardt vom Rhein-Neckar-Kreis. Wie der seit 25 Jahren als Amtsarzt tätige Veterinär sagte, hat sich die Situation in den vergangenen Jahren verbessert. Das sei mithin darauf zurückzuführen, dass Fahrer in der Europäischen Union seit 2008 einen Befähigungsnachweis zum Transport über größere Strecken benötigen und eine entsprechende Fortbildung absolvieren müssten.

Die Agrarminister der Bundesländer hatten erst in der vergangenen Woche einen Vorstoß aus dem Südwesten für ein Verbot von Transporten lebender Schlachttiere in Länder außerhalb der EU unterstützt. Dabei geht es nach früheren Angaben vor allem um Ägypten und die Türkei als Zielländer. Bislang sind nur Transporte innerhalb der EU geregelt.

Beim Treffen der Agrarminister in Münster hatte Hauk den Vorstoß damit begründet, dass man bislang keinen Einfluss darauf habe, wie Tiere in Ländern außerhalb der EU geschlachtet würden. Der Bund solle sich auf europäischer und internationaler Ebene dafür stark machen, dass künftig keine solchen Tiere aus der EU in Drittländer gehen.