Mit Pellkartoffeln oder als Salat: Spargel gehört für viele Menschen fest zum Speiseplan der Osterzeit. Die Erzeuger im Südwesten rechnen mit einem großen Angebot - und entsprechend sinkenden Preisen.

Bruchsal - Frost im Winter und ein paar warme Frühlingstage haben die Spargelsaison im Südwesten rechtzeitig vor Ostern in Schwung gebracht. „Es geht jetzt richtig los“, sagte der Geschäftsführer der Obst- und Gemüse-Absatzgenossenschaft Nordbaden (OGA), Hans Lehar, der Deutschen Presse-Agentur. Die Ernte sei bundesweit sehr früh angelaufen. Der Austrieb des Spargels sei auch so gut, weil die Wurzeln im Winter ein paar Tage Frost bekommen hätten.

 

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In den Tagen vor Ostern werde im gesamten Lebensmitteleinzelhandel deutscher Spargel verfügbar sein, sagte Lehar. Es gebe so viel Ware, dass mit Preisen für die beste Qualität mit weniger als zehn Euro pro Kilogramm zu rechnen sei, deutlich weniger als im vergangenen Jahr. „Es gibt keinen Engpass, wie wir ihn oft vor Ostern schon hatten.“

Für viele Bauern sei der Preis eine Enttäuschung, weil er sehr schnell gefallen sei. „Das passt nicht jedem Erzeugerbetrieb.“ In der frühen Phase der Saison werde noch mit Folie und entsprechend hohen Kosten produziert. 2016 hatte es über eine längere Zeit eine stabile Preissituation gegeben. Oft falle der Preis erst in der Phase der Hochernte unter zehn Euro.

Für eine Prognose über die Spargelsaison ist es noch zu früh

Für eine Prognose über die gesamte diesjährige Spargelsaison sei es zwar noch zu früh, sagte der Geschäftsführer. Wenn die Bedingungen gut blieben, sei aber eine größere Erntemenge in Baden-Württemberg als im vergangenen Jahr vorstellbar. Allerdings dürfe es nicht wieder kalt werden. „Die Temperatur im Damm sollte jetzt immer auf ähnlichem Niveau bleiben, dann wächst der Spargel schön weiter.“ Wer unter Folie anbaue, habe die Möglichkeit, die Temperatur etwas zu steuern. So könne die schwarze Folie bei starker Sonneneinstrahlung auf die weiße Seite umgedreht werden. „Das bremst ein bisschen.“

Im vergangenen Jahr hatten die Erzeuger im Südwesten rund 10 300 Tonnen Spargel geerntet, etwa sechs Prozent weniger als 2015. In Baden-Württemberg wird er hauptsächlich in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von gut 2200 Hektar angebaut. Bundesweit sind es etwa 26 000 Hektar, das entspricht ungefähr der halben Bodenseefläche.