Die vom Gesundheitsamt beauftragten Labortests haben zu hohe Werte bei den von Blaualgen produzierten Giften ergeben. Vorerst ist der Badespaß in Plüderhausen vorbei.

Schlechte Nachrichten für Schwimm- und Badefans: der Plüderhäuser See muss nun doch komplett für den Badebetrieb gesperrt werden. In der vergangenen Woche war zunächst nur für den Kinderbereich des Sees ein Badeverbot ausgesprochen worden. Der Grund dafür war das stark vermehrte Auftreten von Cyanobakterien, die auch unter dem Begriff Blaualgen bekannt sind. Die Bakterien kommen in jedem Gewässer vor und sind normalerweise harmlos, werden aber dann gefährlich, wenn sie sich zu stark vermehren.

 

Cyanobakterien produzieren viele Giftstoffe

Eben das war aber in bestimmten Bereichen des Sees in Plüderhausen der Fall gewesen und auch an grünlich-schleimigen Schlieren an der Wasseroberfläche sichtbar geworden. Cyanobakterien produzieren eine Vielzahl von Giften, welche beispielsweise Bindehautentzündungen, Hautreizungen, Übelkeit, Durchfall, Gliederschmerzen und Erbrechen verursachen.

Das Gesundheitsamt hatte daraufhin in der vergangenen Woche Wasserproben entnommen und in einem Labor untersuchen lassen. „Das Labor hat tatsächlich eine Überschreitung des Leitwerts festgestellt“, sagte Hans-Ulrich Höfer von der Gemeindeverwaltung Plüderhausen am Montag, „deshalb wird ein vorübergehendes Badeverbot für den See empfohlen.“ Rund um den See habe die Verwaltung Hinweisschilder aufgestellt. „Und jetzt müssen wir abwarten, wie lange das Verbot dauert, und hoffen, dass das Wetter kühler wird und es regnet“, erklärte Höfer.

Wasserqualität ist ansonsten gut

Das Badeverbot sei „sehr schade“, schließlich sei der See die Attraktion im Ort und hervorragend ausgelastet. Eben letzteres dürfte aber Teil des Problems sein, denn die Bakterien gedeihen besonders gut in nährstoffreichen Gewässern, Schweiß, Urin und Sonnencreme tragen zur Überdüngung bei. Abgesehen von der Belastung durch die Cyanobakterien habe das Labor dem Seewasser aber ein gutes Zeugnis ausgestellt, betont Hans-Ulrich Höfer: „Im Untersuchungsbericht steht ausdrücklich, dass das Wasser im See mikrobiologisch von guter Qualität ist und sonst wohl keine Belastungen aufweist.“ Lediglich die Grenzwerte der durch die Blaualgen verursachten Giftstoffe seien überschritten.