Das Badmintonteam aus Gerlingen kann den Abstieg aus der Baden-Württemberg-Liga noch vermeiden – wenn der Meister Spvgg Mössingen aufstiegt.

Als das Badminton-Team der KSG Gerlingen Anfang April mit den Kollegen der Spvgg Mössingen die Meisterschaft des Gegners bei einem Abendessen feierte, mussten die Gerlinger davon ausgehen, dass ihr Abstieg aus der Baden-Württemberg-Liga besiegelt war. Sie hatten am Abend nicht nur beim Klassenprimus mit 1:7 verloren, sondern bereits auch am Nachmittag im vorletzten Saisonspiel gegen den Tabellenvierten TSV Altshausen mit 2:6.

 

„In Altshausen hatten wir uns eigentlich etwas ausgerechnet, da wir ihnen im Hinspiel ein 4:4 abgetrotzt hatten“, erzählt KSG-Mannschaftsführer Patrick Heimann. Doch es lief nicht viel zusammen in der Mannschaft der KSG, die viele Bälle verschlug, weil die Gastgeber – die kleinen Tricks im Badmintonsport – relativ schnelle Shuttlecocks (Spielbälle) ausgewählt hatten.

Die Gerlinger gingen davon aus, dass der BC Offenburg II, der im letzten Spiel beim abgeschlagenen Tabellenletzten PTSV Konstanz zu Gast war, sie mit einem Sieg in der Tabelle noch überholen würde. Doch nach einem Anruf und einem Blick ins Internet machte sich unter den KSG-Akteuren die überraschende Kunde breit, dass die Offenburger in Konstanz nicht über ein 4:4 hinausgekommen waren und die Saison somit einen Zähler hinter Gerlingen auf dem achten Tabellenplatz beendeten. „Da hat sich bei uns schon eine enorme Erleichterung breit gemacht“, verrät Patrick Heimann.

Drei Kandidaten, zwei freie Plätze

Ganz sicher ist es zwar nicht, dass die KSG Gerlingen auch in der kommenden Saison in der vierthöchsten Spielklasse spielen wird. „Es hängt davon ab, ob Mössingen in der Relegation den Aufstieg schafft, und ob die Liga wieder von neun auf acht Mannschaften reduziert wird“, erklärt Patrick Heimann. Doch die Chancen auf eine weitere Saison in der Baden-Württemberg-Liga stünden als Tabellensiebter auf jeden Fall besser als Tabellenvorletzter. In der Relegation zur Regionalliga am 3. Mai trifft die Spvgg Mössingen auf den SV Fortuna Regensburg und den TSV Niederwürschnitz – die drei Clubs spielen im System jeder gegen jeden um zwei freie Plätze in der Regionalliga.

Lieblingsgegner TB Emmendingen

Zum Trumpf für die KSG Gerlingen wurde, dass dem Team in der Rückrunde nicht nur ein 6:2-Heimsieg gegen den Fünften BSpfr. Neusatz gelang, sondern auch ein überraschender 7:1-Heimerfolg gegen den Zweiten TB Emmendingen. „Emmendingen liegt uns irgendwie. Wir haben das Hinspiel auswärts auch nur 3:5 verloren und waren an einem Punkt dran“, erinnert sich Patrick Heimann. Gegen Neusatz sei auch ein wenig Glück dabei gewesen, der Gegner war durch eine Grippewelle geschwächt und musste eine Partie kampflos abgeben. Am Wochenende zuvor hatte das Team aus dem Stadtteil Bühl seine beiden Begegnungen komplett kampflos abgegeben.

Sollte die KSG Gerlingen in der Baden-Württemberg-Liga bleiben, können sich die Anhänger in der nächsten Saison wieder auf zwei Derbys freuen. Denn die SG Feuerbach/Korntal hat vor zwei Wochen nach einem dramatischen Saisonfinale gegen den SV Fellbach den Wiederaufstieg in die vierthöchste Spielklasse geschafft.