Die einzige Bäckerei im Degerlocher Ortsteil Hoffeld hat zugemacht. Für die Menschen dort ist die zunehmend schwächelnde Nahversorgung problematisch. Doch es gibt zumindest einen kleinen Lichtblick.

Die Tür ist versperrt, die Fenster sind halb mit Papier abgeklebt, die Stühle dahinter sind aufeinandergestapelt. Die kleine Hoffelder Bäckerei hat vor Kurzem geschlossen – und damit die einzige Bäckerei im Degerlocher Stadtteil. Zuletzt hatte es auf der Fläche im kleinen Gewerbekarree immer wieder Wechsel gegeben, sagt der Bezirksvorsteher Colyn Heinze. Sowohl er als auch die städtische Wirtschaftsförderung seien immer wieder mit dem Betreiber des Ladens in Kontakt gewesen. Dass nun trotzdem zugemacht wurde, sei „natürlich sehr schade und ärgerlich“. Nach den Informationen von Colyn Heinze soll das Aus wirtschaftliche Gründe gehabt haben.

 

In Hoffeld leben 2800 Menschen, darunter viele ältere

Das Ladenlokal im kleinen Hoffelder Zentrum steht nun leer. Im Schaufenster hängen „Zu vermieten“-Zettel. Einen Kiosk gibt es hier noch, einen Friseursalon und den Lebensmittelmarkt Frischkauf. 2800 Menschen leben laut dem Bezirksvorsteher in Hoffeld, darunter seien auch viele alte Menschen, allein schon durch die Seniorenwohnanlage Lothar-Christmann-Haus. Sie alle mussten in den vergangenen Jahren bereits einige Einschnitte hinnehmen. In der einstigen BW-Bank-Filiale gibt es schon seit Jahren nur noch Automaten, Mitte 2023 hat auch die Apotheke zugemacht. „Wir müssen schauen, dass das Niveau gehalten wird“, sagt Colyn Heinze. Gleichwohl bekennt er, dass der Spielraum der Bezirks- und der Stadtverwaltung begrenzt ist. Der zentrale Platz, um den sich die diversen Gewerbeflächen gruppieren, ist in Privathand, „was infrastruktuelle Maßnahmen erschwert“.

Immerhin: Einen kleinen Lichtblick gibt es für die Kundschaft vor Ort. Der Frischkauf hat kurzfristig Backwaren der Bäckerei Keim in sein Angebot aufgenommen. Colyn Heinze spricht von einer guten Nachricht: „Das war uns ganz wichtig.“ Sowohl die Bezirksverwaltung als auch die Wirtschaftsförderung seien zudem bereits auf den Immobilieneigentümer zugegangen. Was der mit der ehemaligen Bäckereifläche vorhabe, sei unklar. „Man kann sich das heutzutage nicht aussuchen“, sagt Colyn Heinze. Priorität habe nun, einen möglichen Dominoeffekt für die anderen Gewerbetreibenden vor Ort abzuwenden. Ideengeber könnten sich jederzeit ans Bezirksamt wenden. Colyn Heinze sagt aber auch: „Zaubern kann man nicht.“