Wegen ihrer stolzen Kronen holte man einst Platanen aus dem Mittelmeerraum – unter anderem nach Stuttgart. Zurzeit verlieren sie ihre alte Rinde – ein Hitzephänomen?

Stuttgart - Laternenparker haben es schwer, denn die Platanen, hier in der Etzelstraße, teilen kräftig aus. In langen Streifen löst sich ihre Rinde und deckt Autos, Gehwege und Straßen zu. „Dieser Vorgang ist so alt wie der Baum“, sagt Volker Schirner. Mit der seit Tagen andauernden Hitze habe dies nichts zu tun.

 

Platanen stammen aus warmen Mittelmeerländern in Süd- sowie Süd-Ost-Europa und seien auf Hitze sehr gut eingerichtet. Als Parkbäume holte man sie nach Europa. „Würden sie ihre Rinde nicht abwerfen, könnten sie nicht wachsen“, so der Leiter des Stuttgarter Garten-, Friedhofs- und Forstamts.

Der Regen habe die Bäume gut mit Wasser und Nährstoffen versorgt, nun hätten sie einen dicken Jahresring zugelegt. Bekanntlich führt das zu einem engen Frack, dem sich diese Bäume wie jedes Jahr durch Abwerfen entledigen. Die zwei dicksten, ältesten und höchsten Exemplare Stuttgarts stehen in der Wilhelma und im botanischen Garten Hohenheim.