Der Vorgängerbau ist abgerissen, der Weg für den Neubau geebnet. Der Landkreis Esslingen nimmt 5,5 Millionen Euro in die Hand, um am beruflichen Schulzentrum in Esslingen-Zell eine neue Sporthalle zu bauen.

Esslingen - Nach drei Baggerschaufeln hat der Esslinger Landrat Heinz Eininger den Sitz im Führerhaus wieder geräumt. „Jetzt machet’s selber voll“, hat er den Bauarbeitern am Berufsschulzentrum des Landkreises in Esslingen-Zell mit auf den Weg gegeben.

 

Hinter dem kleinen, apostrophierten „s“ verbirgt sich nicht weniger, als ein Großprojekt mit einem Volumen von rund 5,5 Millionen Euro. So viel nimmt der Landkreis Esslingen als Bauherr in die Hand, um seine drei beruflichen Schulen in der Steinbeisstraße mit einer Drei-Feld-Sporthalle auszustatten. Die Sportstätte, die sich bei Bedarf leicht auf vier Felder ausbauen lässt, ersetzt den inzwischen abgerissenen Vorgängerbau.

Der war im September des Jahres 2014, im Zuge der steigenden Flüchtlingszuweisungen, als provisorische Unterkunft umfunktioniert worden – als landesweit erste Sporthalle, die als Notunterkunft zweckentfremdet worden war. Kurz darauf sollten auch Flüchtlinge in die beiden anderen kreiseigenen Sporthallen in Nürtingen und Kirchheim einziehen.

Abriss und Neubau ist wirtschaftlicher als eine Sanierung

In beiden findet inzwischen wieder der reguläre Sportunterricht statt. Der ohnehin in die Jahr gekommenen Esslinger Halle aber haben die dafür notwendigen Umbaumaßnahmen – unter anderem waren dort ein Holzboden, eine Küche, neue Sanitäranlagen und eine Brandschutzeinrichtung nachträglich eingebaut worden – und der unvermeidliche Verschleiß den Rest gegeben. Nachdem auf dem Höhepunkt der Flüchtlingszuweisungen 134 Personen dort untergebracht waren, ist die Unterkunft nach dem Abebben des Flüchtlingsstroms im Jahr 2016 wieder freigemacht worden. Auf der Grundlage einer von der Landkreisverwaltung in Auftrag gegebenen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung, die dem Neubau den Vorzug vor einer möglichen Sanierung gegeben hatte, wurde die Halle vor wenigen Wochen abgerissen. Die neue Halle soll zum Schuljahresbeginn 2019/2020 in Betrieb gehen. „Dass eine Sporthalle für ein Schulzentrum mit nahezu 5000 Schülern von großer Bedeutung ist, stand nie in Zweifel. „Wir sind froh, künftig wieder eine moderne Sportstätte anbieten zu können“, sagt Eininger.

Von der neuen Sportstätte profitieren nicht nur die Schulen, sondern auch der Spitzen- und Breitensport in der Stadt. „Die neue Halle steht uns in den Abendstunden zur Verfügung. Das ist für den Esslinger Vereinssport ganz wichtig“, bestätigt Ulrich Fehrlen, der Vorsitzende des Sportverbands Esslingen, einer Dachorganisation, in der 44 Sportvereine der Stadt zusammengeschlossen sind.