Am Freitagmorgen fuhr der erste FlixTrain vom Neckar in die Bundeshauptstadt. Der Zug des Privatanbieters soll nun täglich fahren. Die günstigen Tickets sollten allerdings im Voraus gebucht werden.

Stuttgart - Es ist kurz nach 6 Uhr morgens. Während die Stadt noch zu schlafen scheint, herrscht am Stuttgarter Bahnhof schon hektisches Treiben. Denn wo sonst hauptsächlich rot-weiße Züge auf ihre Passagiere warten, sticht heute erstmalig ein giftgrüner Zug ins müde Auge der Frühaufsteher. Um 6.21 Uhr bricht der erste Zug des Bahn-Konkurrenten FlixTrain nach Berlin auf.

 

Der Zug steht auf Gleis fünf und wartet auf seine Abfahrt. In sieben Stunden soll er in der Bundeshauptstadt ankommen. Auf seiner Fahrt passiert er unter anderem Heidelberg, Frankfurt, Kassel, Hannover und Wolfsburg.

Erfolgreicher Start für FlixTrain

Bis zu 500 Passagiere haben im Zug des Privatanbieters Platz. 90 Prozent der Plätze waren am Freitagmorgen ausgebucht, teilte eine Pressesprecherin von FlixTrain mit. In den nächsten Wochen sei die durchschnittliche Auslastung der Sitzplätze zwischen 50 und 70 Prozent, vermeldet das Unternehmen weiter. Geschäftsführer Fabian Stenger ist zufrieden: „Die Resonanz auf die FlixTrain-Züge übertrifft unsere Erwartungen.“

Expansionspläne werden bereits im Juli umgesetzt. „Das Angebot auf der Strecke Hamburg – Köln wurde bereits erweitert und für Berlin – Stuttgart wird die Taktung noch Ende Juli auf zweimal täglich erhöht“, sagt Stenger. Dann soll auch die Möglichkeit der Sitzplatzreservierung bestehen. Sie konnte von FlixTrain bisher nicht umgesetzt werden.

Darüber hinaus schafft FlixTrain ab Dezember Verbindungen zwischen Berlin und Köln sowie zwischen München und Berlin. Die neuen Trassen wurden bereits beim Schienennetzbetreiber DB Netz eingereicht. Im Moment sieht das Netz so aus:

Wer zuerst kommt mahlt zuerst

Im Vergleich zum ICE der Deutschen Bahn, ist der FlixTrain rund 70 Minuten langsamer. Dafür sei der Privatanbieter aber günstiger, sagt Stenger und behält recht. Eine Fahrt über Pfingsten kostet beim Bahnkonkurrenten rund 20 Euro weniger.

Wer für die von FlixTrain beworbenen 9,99 Euro an die Spree fahren möchte, sollte trotzdem weit im Voraus planen, denn die Sparangebote sind stark limitiert und sehr beliebt. Wann Zugreisende die 10-Euro-Schnäppchen buchen könnten, sei schwierig zu sagen. „Es gibt ein Sparpreiskontingent, das sich je nach Auslastung an den Normalpreis annähert“, so die Sprecherin. Ein Blick auf die FlixTrain-Website verrät, wer unter der Woche reist, hat die beste Chance auf die günstigen Angebote.