Die Züge der Hermann-Hesse-Bahn und die der S6 sollen sich laut Plan zwischen Renningen und Weil der Stadt das Gleis teilen. Deshalb gab es Bedenken um die Auswirkungen von Verspätungen. Die DB Netze beruhigt.

Calw/Renningen - Die Skepsis im Verkehrsausschuss der Regionalversammlung bleibt: Auch wenn eine Simulation ergeben hat, dass sich der Betrieb der geplanten Hermann-Hesse-Bahn zwischen Calw und Renningen nicht negativ auf die S 6 auswirkt, sieht der Regionalverband dennoch Klärungsbedarf.

 

Die mit Dieseltriebwagen geplante Hermann-Hesse-Bahn wird auf dem eingleisigen Abschnitt zwischen Renningen und Weil der Stadt zusammen mit den S-Bahnen der Linie 6 fahren. Deshalb besteht im Regionalverband die große Sorge, dass sich dadurch Verspätungen auf der S 6 ergeben könnten, die sich im gesamten, ohnehin störanfälligen S-Bahn-Netz der Region Stuttgart auswirken könnten.

Nutzen-Kosten-Rechnung beginnt

In mehreren Simulationen kommt die DB Netz nun allerdings zu dem Ergebnis, dass sich die Hermann-Hesse-Bahn nur minimal auf die S 6 auswirken werde. Dies liegt aber vor allem daran, dass die S-Bahn in Weil der Stadt mit einer sogenannten überschlagenen Wende betrieben wird – das heißt, der abfahrende Zug steht dort längere Zeit bereit und fährt damit auf jeden Fall pünktlich los, weil Verspätungen der ankommenden S-Bahn nicht „mitgenommen“ werden.

Allerdings ist aus Sicht des Regionalverbands noch nicht abschließend geklärt, wie sich der Betrieb der Hesse-Bahn auf die S 6 auswirkt, wenn die S-Bahnen starke Verspätungen haben. Dabei müsse auch geprüft werden, wie die Situation bei einer normalen Wende in Weil der Stadt wäre – also wenn die aus Stuttgart einfahrende S-Bahn direkt zurückfährt.

Parallel zu dem Genehmigungsverfahren für die Hermann-Hesse-Bahn, das momentan wegen Fledermauspopulationen in den alten Tunneln der ehemaligen Schwarzwaldbahn nicht vorankommt, beginnt demnächst eine Nutzen-Kosten-Rechnung, ob nicht doch eine S-Bahn-Verlängerung nach Calw die wirtschaftlichere Lösung wäre.