Bahnchef Rüdiger Grube hält es für möglich, dass geplante Verbesserungen auf der Gäubahn schon 2016 umgesetzt werden - und damit ein Jahr früher als geplant.

Rottweil - Bahnchef Rüdiger Grube hält es für möglich, dass geplante Verbesserungen auf der Gäubahn schon 2016 umgesetzt werden - und damit ein Jahr früher als geplant. „Da sehen wir nach wie vor eine Chance. Aber wir wollen hier keine falschen Erwartungshaltungen wecken“, sagte Grube am Freitag in Rottweil. Beim lange erwarteten zweigleisigen Ausbau der Strecke von Stuttgart über Singen nach Zürich stellte Grube hingegen keine schnelle Lösung in Aussicht. Politiker aus der Region waren darüber enttäuscht.

 

Politik und Wirtschaft kritisieren seit langem, dass der Zugverkehr auf der Gäubahn zu langsam und zu unzuverlässig sei. Die Strecke ist in weiten Teilen nur eingleisig. Außerdem setzt die Bahn seit 2010 keine schnellen ICEs mehr für die Verbindung ein.

Grube: "Wir nehmen viel Geld in die Hand"

Die Bahn hatte zuletzt angekündigt, von Dezember 2017 an Intercity-Züge im Stundentakt auf der Gäubahn einzusetzen. „Das ist eine Verdopplung des heutigen Verkehrsangebots. Dafür nehmen wir viel Geld in die Hand“, betonte Grube. Ob diese Verbesserung schon 2016 klappt, hänge vor allem davon ab, wie schnell die Bahn neue Züge geliefert bekomme.

Zudem soll Ende 2015 der Fahrplan der Gäubahn so getaktet werden, dass Anschlusszüge in Stuttgart und Zürich besser zu erreichen sind. Die Fahrzeit zwischen Stuttgart und Zürich werde sich durch das Maßnahmenpaket aber nicht verkürzen, gab er zu.

Landtagspräsident Guido Wolf (CDU) zeigte sich deshalb nur teilweise zufrieden. „Das findet unsere Akzeptanz, wenn es sich um eine Interimslösung handelt“, sagte Wolf, der aus Tuttlingen stammt und seit Jahren für den Ausbau der Gäubahn kämpft. Entscheidend sei, dass die Fahrt auf der Strecke schneller werde. „Das ist das Hauptziel, das wir im Auge behalten müssen.“