Das Gebäude der VR-Bank in Kornwestheim soll abgerissen werden. Foto: Simon Granville
Im Zentrum Kornwestheims (Kreis Ludwigsburg) wird sich einiges verändern. In der Bahnhofstraße stehen zwei Großprojekte an. Was bedeutet das für VR-Bank-Kunden? Zieht die Post um?
Während in Kornwestheim für den Juni eine Entscheidung über die künftige Neugestaltung der Güterbahnhofstraße im Gemeinderat erwartet wird, steht fest, dass sich auch das Gesicht der kreuzenden Bahnhofstraße verändern wird. Die VR-Bank und die Stadt selbst, beziehungsweise die städtische Wohnbau, planen dort zwei größere Projekte.
Für 9 Millionen Euro will die VR-Bank Ludwigsburg ihren Standort in Kornwestheim abreißen und neu bauen. „Aktuell befindet sich das Vorhaben noch im Baugenehmigungsverfahren. Sobald die Genehmigung vorliegt, werden wir mit der Ausführungsplanung beginnen und diese anschließend umsetzen. Es wird mit einer zweijährigen Bauzeit gerechnet“, erklärt Gunter Endres, der Bereichsleiter Kommunikation bei der VR-Bank.
Der Grund für Abriss und Neubau ist das Alter des Hauses. Ein Gebäudeteil wurde 1937 errichtet, der Anbau 1962. Das Haus sei insgesamt energetisch veraltet und die Gebäudetechnik sehr fehleranfällig. Außerdem sei die Struktur nicht geeignet für die Umwandlung in Wohnraum.
Das Haus mit dem Modegeschäft will die Stadt abreißen lassen. Foto: Simon Granville
„Neben einer neuen modernen Bankfiliale im Erdgeschoss und einer zusätzlichen Gewerbefläche sind 23 Eigentumswohnungen geplant“, sagt Endres. Das wäre mit Sanierung und Umbau nicht wirtschaftlich darstellbar gewesen. Geplant sind Eigentumswohnungen mit zwischen 27 und 134 Quadratmetern in den Obergeschossen 1 bis 4.
Containerlösung während Bauzeit: Service in der Kantstraße
Während der Bauzeit soll in der Kantstraße eine Containeranlage aufgestellt werden, „in der neben SB-Geräten auch Serviceleistungen und Beratungen angeboten werden“. Im Größenvergleich zwischen Bestandsgebäude und Neubauplanungen ergebe sich der Unterschied, dass der geplante Neubau an der Ost-Seite Richtung Süden ein „L“ bildet.
Wer die zweite Gewerbeeinheit (130 Quadratmeter) besetzen wird, sei noch nicht fix. Zu Gerüchten über eine Postfiliale sagt Endres: „Wir sind mit Mietinteressenten im Gespräch und können uns eine Postfiliale im Erdgeschoss vorstellen.“ Die Postfiliale in der Güterbahnhofstraße soll dort verschwinden, wenn es nach der Stadtverwaltung geht. Aus der Straße soll nämlich eine Fußgängerzone werden, falls der Gemeinderat sein OK gibt.
Restaurant und Geschäft müssen zunächst weichen
Neben einer Bankfiliale werden die Kornwestheimer wahrscheinlich in der Straße auch eine gewisse Zeit auf den Asia-Imbiss und das Bekleidungsgeschäft „Ernsting’s Family“ verzichten müssen. Die Stadt hat die Gebäude mit den Hausnummern 19, 21 und 23 gekauft und plant mit ihrer städtischen Wohnbau dort Neubauten.
Vorgesehen ist ein Neubau mit einer Ladeneinheit im Erdgeschoss. In den oberen Geschossen sollen Eigentumswohnungen mit zwei bis vier Zimmern entstehen, die zum Verkauf angeboten werden. Stellplätze sind in einer Tiefgarage vorgesehen.
Das Bekleidungsgeschäft sei auch im Neubau als Mieter vorgesehen. Erste Gespräche dazu hätten bereits stattgefunden. Mit den Pächter des asiatischen Restaurants befinde man sich im Austausch „um gemeinsam zu klären, in welcher Form eine Weiterführung des Betriebs möglich ist“.
Das Projekt befinde sich generell aber noch in einer sehr frühen Phase. Aktuell werde eine Architekten-Mehrfachbeauftragung vorbereitet. Vier bis fünf Büros sollen erste Entwürfe für die neue Bebauung liefern und die städtischen Gremien in die Entscheidung dazu eingebunden werden.