Der Göppinger Kreisbrandmeister Michael Reick schlägt Alarm. Tief im Berg könne die Feuerwehr nicht mehr für die Sicherheit der Tunnelarbeiter garantieren. Es existiere noch kein schlüssiges Brandschutzkonzept für die Bauzeit.

Hohenstadt - Vier bis fünf Meter pro Tag sprengen sich die Mineure eines Tunnelbauunternehmens bei Hohenstadt für die neue Schnellbahntrasse Stuttgart-Ulm in den Berg hinein. Knapp 150 Meter soll der erste Stollen des Steinbühltunnels seit dem 6. Juni, dem Baubeginn, schon in Richtung Westen zum Filstal vorgetrieben sein. Jetzt schlägt der Göppinger Kreisbrandmeister Michael Reick Alarm und spricht von einem möglichen Baustopp. „Es gibt kein schlüssiges Brandschutzkonzept für die Baustelle“, sagt er.

 

Brandschutzkonzet schon bei Planfeststellung angemahnt

Im Notfall müssten die freiwilligen Feuerwehren von Drackenstein und Hohenstadt verunglückte Arbeiter aus dem Berg retten. „Dafür haben wir weder die Ausbildung noch die Ausrüstung“, so Reick. Und noch tiefer in den Berg wolle er seine Leute nicht schicken.

Der Kreisbrandmeister moniert das fehlende Brandschutzkonzept nicht zum ersten Mal. Schon im Zuge der Planfeststellung hat er Bedenken geäußert. So ist im Planfeststellungsbeschluss ausdrücklich von einer Gruben- oder Rettungswehr die Rede, von deren Stärke, Ausrüstung und Einsatzbereitschaft das Regierungspräsidium rechtzeitig vor Baubeginn zu informieren sei. Die Behörde erklärt, man habe zwar ein Konzept vorliegen, befinde sich aber noch im Abstimmungsprozess.