Im 5-Minuten-Takt sollen ab dem 12. Mai während der Sperrung der Strecke zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen mehr als 80 Gelenkbusse als Ersatz verkehren. Auf den vier Routen auf vier Strecken die Pendler befördern. Auf den sowieso stark belasteten Hauptstraßen

Während der baustellenbedingten Sperrung der Bahnstrecke zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen ab dem 12. Mai müssen täglich rund 90 000 Pendler über die Straße befördert werden – rund elf Wochen lang. Um den Ansturm zu bewältigen, setzt die Deutsche Bahn mehr als 80 Gelenkbusse im Schienenersatzverkehr im Pendel- und Express-Verkehr ein. Auf den vier Strecken droht durch die zusätzlichen Fahrzeuge im 5-Minuten-Takt ein Verkehrschaos.

 

Regiolinie

Die Regio-Busline fährt als Ersatz die S-Bahn-Haltestellen an, einzige Ausnahme ist der Sommerrain, da durch das Wohngebiet die langen Fahrzeuge nicht eingesetzt werden können. Die Busse verkehren vom Bahnhof Waiblingen über die Landesstraße 1193 und die Ringstraße zum Bahnhof Fellbach. Danach geht es über die Esslinger und Stuttgarter Straße zur Haltestelle Nürnberger Straße. Der letzte Abschnitt führt über die Waiblinger und Daimlerstraße, durch stark frequentierte Kreisverkehre am Carré bis zur Ersatz-Endhaltestelle Kegelenstraße am Cannstatter Bahnhof (auf der Wasen-Seite). Denn wegen des Umbaus des Bahnhofsvorplatzes im Hinblick auf die Fußball-EM 2024 können diese nicht am Haupteingang halten. Lediglich an den Wochenenden halten die Ersatzbusse am Wilhelmsplatz. Wohlwissend, dass das Einfädeln der Gelenkbusse auf der staugeplagten Waiblinger Straße (alte B14) vor allem im Berufsverkehr heikel werden dürfte. Die Bahn rechnet für die gut elf Kilometer lange Strecke – analog zum Auto – mit einer Fahrzeit von 23 Minuten. Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg. Allerdings weicht die Route ab dem Bahnhof Fellbach vom Hinweg ab und verläuft über den Ortskern von Schmiden nach Waiblingen.

Expressline Bad Cannstatt

Um nicht allen Pendlern eine solche „Tingeltour“ zumuten zu müssen und auch die Fahrzeit zu verkürzen, werden zwei Expressbuslinien eingerichtet. Zum einen im Direktverkehr zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen (geplante Fahrzeit: 15 Minuten). Diese führt über die Westtangente an der Anschlussstelle Waiblingen-Süd auf die B 14 und durch den Kappelbergtunnel sowie über die Benz- und Mercedesstraße. Die Rückfahrt erfolgt auf dem gleichen Weg. Auch die zweite Expressbusline zum Hauptbahnhof verkehrt durch den Kappelbergtunnel.

Macht unter dem Strich also alle zweieinhalb Minuten ein Gelenkbus auf der wichtigen Einfallstraße der Landeshauptstadt, auf der sich bereits heute im Berufsverkehr oft ein Stau bildet. Im Vorfeld hatte die Fellbacher OB Gabriele Züll davon abgeraten den Kappelbergtunnel zu nutzen – vergeblich.

Expresslinie Stuttgart Hauptbahnhof

Erst beim Anschluss der B 10 trennen sich die Wege. Die Stuttgarter Variante führt über den Leuzetunnel und über die Wolfram- sowie Heilbronner Straße zum Endhaltepunkt oberhalb des Arnulf-Klett-Platzes. Ohne einen möglichen Stau geht die Deutsche Bahn von einer Fahrzeit von rund 24 Minuten für die 15 Kilometer aus.

Auf dem Rückweg ändert sich der Verlauf: Über den Wagenburgtunnel und die Wagenburg- sowie Talstraße im Stuttgarter Osten geht es bis zur Auffahrt der B 10 und B 14 am Cannstatter Wasen in Richtung Kappelbergtunnel und Bahnhof Waiblingen. Für die von den Gelenkbussen ausgelassene S-Bahn-Station Sommerrain, wird ein Pendelbus zur Nürnberger Straße eingerichtet. Diese Kleinbusse fahren im 10-Minuten-Takt im Ringverkehr über die Sommerrain-, Schmidener, Gnesener, Nürnberger, Höhen- sowie Gotthilf-Bayh-Straße. Zumindest so lange die Waiblinger Straße nicht durch die SSB-Baustelle Uff-Kirchhof gesperrt ist.

Pendelbus zum Sommerrain

Zusätzliche Interims-Stadtbahnlinie U 21

Da enorme Pendlerströme in der U 1 an der Fellbacher Lutherkirche erwartet werden, reagieren die SSB mit einem zusätzlichen Angebot. Die U 1 zum Vogelsang wird durch eine U 21 ergänzt, die wochentags alle fünf Minuten im Wechsel verkehren.