Sechs Monate soll die Bahntrasse von Mannheim nach Stuttgart gesperrt werden. Zehntausende Pendler wären betroffen - Tag für Tag. Aber geplant hatte die Bahn die Großbaustelle vor der Corona-Krise. Macht nichts, heißt es nun in etwa dort. Es bleibt alles wie geplant.

Stuttgart/Mannheim - Die derzeit vergleichsweise wenigen reisenden und pendelnden Bahnfahrer zwischen Mannheim und Stuttgart müssen nach Ostern und für lange Zeit Umwege und längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen - daran ändert auch die Corona-Krise nichts. Denn die mehrmonatigen Bauarbeiten auf der Schnellbahntrasse zwischen den beiden baden-württembergischen Zentren werden sich nach Angaben der Bahn nicht verzögern.

 

„Es wird keinerlei Einschränkungen geben“, sagte ein Bahnsprecher auf Anfrage wenige Tage vor der Sperrung der stark genutzten Pendlerstrecke. Die Vorschriften für den notwendigen Abstand würden auch auf den Baustellen eingehalten. Dennoch erwartet die Bahn weder bei den Kosten für die aufwendige Baustelle noch bei der Dauer des Projekts Auswirkungen der Corona-Krise.

Die Pendlerstrecke wird vom späten 10. April an gesperrt

Demnach wird die Pendlerstrecke vom späten 10. April an gesperrt. Sechs Monate lang müssen die normalerweise täglich 66 000 Reisenden auf der Strecke zwischen Mannheim und Stuttgart 45 Minuten mehr einkalkulieren. Bis Ende Oktober wird die Generalüberholung dauern, der Verkehr wird umgeleitet. Durch die Corona-Krise ist die Zahl der Bahnfahrer und somit auch der Pendler in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen.

Der Verkehr wird in den kommenden Monaten über eine andere Trasse gesteuert - von Stuttgart aus via Mühlacker, Bruchsal und Schwetzingen. Deshalb bremsen die Bauarbeiten auch den Nahverkehr ab sowie Fahrten zwischen Karlsruhe oder Pforzheim und Stuttgart. Von Karlsruhe nach Stuttgart verlängert sich die Fahrzeit um 15 bis 20 Minuten. Außerdem wird es laut Bahn zwischen Stuttgart und Mannheim „meist“ nur drei statt vier Züge innerhalb von zwei Stunden geben. Auf der Schnellstrecke fahren momentan täglich 185 Fern- und mehr als 20 Güterzüge.