Das Eisenbahnregulierungsgesetz könnte zu höheren Fahrpreisen und Streckenaufgaben im Fernverkehr auf der Schiene führen. Davor warnt der Bahnexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, Matthias Gastel. Die Zukunft der 19-Euro-Spartickets sei damit völlig ungewiss.

Korrespondenten: Thomas Wüpper (wüp)

Berlin - Das geplante Eisenbahnregulierungsgesetz (EReG) der Bundesregierung könnte zu höheren Fahrpreisen und Streckenaufgaben im Fernverkehr auf der Schiene führen. Davor warnt der Bahnexperte der grünen Bundestagsfraktion, Matthias Gastel.

 

„Ob es mit dem neuen Gesetz auch in Zukunft noch 19-Euro-Spartickets geben wird, ist völlig ungewiss“, sagte der Abgeordnete nach einer Sitzung des Verkehrsausschusses im Deutschen Bundestag unserer Zeitung.

Höhere Gebühren für die Gleisnutzung

„Ich kann die Freude einiger Länder durchaus nachvollziehen, dass die Trassenpreise im Nahverkehr nun begrenzt werden sollen“, erklärte der Verkehrsexperte. Dieser Erfolg werde aber mit dem vorliegenden Regierungsentwurf „sehr teuer erkauft“. Im Gegenzug müssten ICE- und IC-Kunden bald tiefer in die Tasche greifen, zudem werde die geplante „Fernverkehrsoffensive“ der Deutschen Bahn mit weiter steigenden Trassenpreisen im Fernverkehr kaum noch umsetzbar sein.

Das geplante Gesetz sieht vor, dass Fernzüge künftig höhere Gebühren für die Gleisnutzung zahlen sollen als der Nahverkehr. Die Eisenbahngewerkschaft EVG befürchtet eine Mehrbelastung von insgesamt 2,3 Milliarden Euro bis 2030. DB-Fernverkehrschefin Birgit Bohle hat in einem internen Brief bereits gewarnt, dass man dann Verkehrsangebote eventuell wegen Unwirtschaftlichkeit aufgeben müsse.