Gestrandende Reisende, fluchende Pendler: nichts ging mehr im Bahnverkehr zwischen Stuttgart und Ulm. Schuld war eine kleine Haselmaus.

Gingen/Fils - Gestrandete Reisende hier, fluchende Pendler dort: für Außenstehende, weil Nichtbetroffene, hatte das Spektakel auf den Bahnhöfen zwischen Ulm und Stuttgart am Mittwoch einen gewissen Unterhaltungswert. Keine Spur vom ICE, IC-Züge endeten in der Münsterstadt, und was im Regionalverkehr unterwegs war, fuhr nicht überall hin oder hatte zumindest gewaltig Verspätung: der Fahrplan? – Makulatur! Eine „Stellwerksstörung in Folge eines Oberleitungsschadens in Gingen/Fils“, so die Bahn in einer Mitteilung, habe die Beeinträchtigungen ausgelöst. Schuld an allem, dies teilte nach weitergehenden Ermittlungen die Bundespolizei mit, sei eine Haselmaus. Der putzige Nager hatte am Dienstag um 21.35 Uhr, wenn man so will, mit einer gewissen Körperspannung einen Isolator überbrückt, einen Kurzschluss verursacht, die Bahnstromleitung abreißen und ins Gleisbett fallen lassen. Dies wiederum war der Grund dafür, dass sich ein wichtiger Verteilerkasten verabschiedete. Verbunden war das Ganze mit einem einen großen Lichtbogen und jeder Menge Rauch. Und die Maus? Mausetot!