Das Bremer Automobilunternehmen Borgward schrieb im deutschen Wirtschaftswunder eine kurze Erfolgsgeschichte, die nach rasantem Abstieg am 11. September 1961 in der Pleite endete.

 

Der Maschinenbauer Carl F. W. Borgward übernahm 1931 mit einem Partner die Bremer Hansa-Lloyd-Werke. Nach dem Zweiten Weltkrieg fing Borgward mit kleinen Autos wie dem Lloyd LP 300 neu an. Sein Ruf als genialer Konstrukteur und Designer ist eng mit dem Mittelklassewagen Isabella verbunden, die es auch als Kombi, Cabrio und Coupé gab.

Das Unternehmen wuchs bis auf 20.000 Arbeitsplätze. Das Unternehmen geriet Ende der 50er Jahre in Schwierigkeiten, auch weil sich der Firmenpatriarch nach Aussagen von Zeitzeugen mehr für Technik als für kaufmännischen Angelegenheiten interessierte. Im Herbst 1960 wurde das Geld knapp, der Bremer Senat stellte Bürgschaften, ein Kredit platzte. Borgward musste das Unternehmen verlassen, im September 1961 folgte die Pleite.

Seit 1971 gehört das Werk der Daimler AG, seit 1978 werden dort wieder Personenwagen gebaut. Heute ist die Fabrik in Bremen-Sebaldsbrück das zweitgrößte Mercedes-Benz-Werk weltweit.