Am Freitag steigt das Finale des Stuttgarter Bandcontests Something For The People. Die Organisatorin Clara Kipp erzählt, warum sie obendrauf noch eine Veranstaltungsagentur ist – und selbst Musik macht.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Wer sich ab und zu auf Facebook oder im Keller Klub herumtreibt, könnte schon mal auf Something For The People (S4TP) gestoßen sein. Dahinter verbirgt sich ein Label, ein lokaler Konzertveranstalter und eine Bookingagentur. Alles in einem, und zwar gemanagt von nur einer Person – die zudem noch selbst Musik macht.

 

Clara Kipp ist die Frau hinter dem Ganzen. Wir haben mit der 29-Jährigen gesprochen, um mal ein wenig Licht in die Sache zu bringen.

Clara, du bist S4TP, richtig?
„Das ist der Name des Bandwettbewerbs, meine Firma Freechord wird demnächst als GmbH angemeldet.“
Fangen wir bei der Veranstaltung am Freitag an, da ist im Universum das Finale deiner Bandcontest-Reihe.
„Das Konzept lautet ‚Something For The People’: das Publikum entscheidet beim Online-Voting, wer live spielt – und die Gewinner spielen beim Finale. Wir hatten vier Vorrunden im Keller Klub und am Freitag ist das Finale mit den vier Gewinnerbands, außerdem drei Youtubern und als Headliner I Heart Sharks. Und hinterher gibt’s noch eine Aftershow-Party mit acht DJs auf zwei Floors.“
Uns schwirrt beim Blick auf das Programm der Kopf. Wie passt das alles in einen Abend?
„Die gevoteten Bands spielen am Freitag zwanzig Minuten, in der Vorrunde sogar nur 15. Dazwischen haben die Youtuber eine halbe Stunde und I Heart Sharks spielen eine Stunde. Das geht so bis Mitternacht, danach ist Aftershow-Party auf zwei Floors.“
15 Minuten sind ziemlich kurz ...
„In den Vorrunden hat das funktioniert. Wir haben den Bands ja gesagt: ‚Das sind eure 15 Minuten, macht das so knackig wie es geht.’ Und so ist es ja später auch, wenn sie unterwegs sind: Da muss vom ersten bis zum letzten Ton alles perfekt rüberkommen. Je länger das Konzert dauert, desto mehr Füll-Tracks sind dabei.“
Und nach dem Finale war’s das?
„Ich plane jetzt, mit dem Konzept auf Tour zu gehen. In München, Berlin, Hamburg, Köln, Basel und Wien sowie für eine zweite Auflage in Stuttgart habe ich Newcomerbands rausgesucht und gemeinsam mit Bookingagenturen die passenden Headliner.“
Nicht schlecht. Und ein Label betreibst du laut Website auch noch.
„Ja, aber da ist noch unklar, ob ich mit einem reinen Vertrieb oder mit einem Major zusammenarbeiten will. Das mit dem Label stand bisher nicht im Vordergrund. Ich will die nächsten 30 Jahre in dem Geschäft arbeiten, da ist also noch Zeit.“
Ist auch Zeit zum Schlafen?
„Ich bin schon so drauf, dass es mit meiner Persönlichkeit konform geht.“
Als einzige Künstlerin auf dem Label ist derzeit die Künstlerin Clarison Ford aufgeführt – du selbst. In der Szene munkeln einige, das alles sei nur eine Übung, um dich selbst groß rauszubringen.
„Ich hatte nicht vor, als Künstlerin mit meiner eigenen Agentur zusammenzuarbeiten. Ich will das aber nicht ausschließen. Es entwickeln sich so viele Sachen parallel, manches kannst du einfach nicht voraussagen. Und wenn man mal ins Rap-Genre schaut: Bushido, Sido, Farid Bang haben alle ihr eigenes Label und unterstützen andere, aber bringen sich eben auch selbst raus. Dementsprechend finde ich das nicht verwerflich.“

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