Das Landgericht Stuttgart hat einen 25 Jahre alten Mann wegen einer Prügelattacke in Stuttgart-Stammheim zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Der Vorfall scheint Teil eines Bandenkriegs zwischen den Gangs Osmanen und Bahoz zu sein.

Stuttgart - Vier Jahre Gefängnis – so lautet das Urteil gegen einen 25-Jährigen, der als Mitglied der Straßenbande Osmanen Germania BC einen Mann aus dem Dunstkreis der Bahoz-Gruppe zusammen mit Komplizen in Stuttgart-Stammheim schwer verletzt haben soll. Der Vorfall datiert vom 20. April 2016.

 

Dem Mann war vorgeworfen worden, er habe dem Opfer mit seinen Komplizen in Stammheim aufgelauert. Es setzte wüste Prügel. Mit einem Schlagstock, einem Baseballschläger und einem Messer wurde das Opfer so heftig traktiert, dass es nach Ludwigsburg ins Krankenhaus gebracht werden musste. Am nächsten Tag folgte offenbar die Vergeltungsaktion.

Weitere Prozesse laufen oder folgen noch

Mehrere Mitglieder der Bahoz-Gruppe, die aus der verbotenen Red Legion hervorgegangen ist, sollen in Ludwigsburg zwei Osmanen-Mitglieder ausfindig gemacht und sie mit Messern und Schlagwerkzeugen übel zugerichtet haben. Der Prozess zu dieser Ludwigsburger Gewaltaktion findet seit Anfang Februar ebenfalls vor dem Landgericht Stuttgart statt. Angeklagt wegen versuchten Totschlags sind vier Männer und eine Frau. Zwei weitere junge Burschen warten auf ihren Prozess vor einer Jugendkammer.

Ursprünglich war der 25-Jährige im Stammheimer Fall wegen versuchten Totschlags angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft plädierte dementsprechend auf fünfeinhalb Jahre. Die 1. Strafkammer entschied aber auf gefährliche Körperverletzung, da dem Mann nur ein Tritt nachgewiesen werden konnte. Er habe aber das Tun seiner Komplizen gebilligt – deshalb die relativ hohe Freiheitsstrafe.