An einem ganz besonderen Ort konzertierte am Donnerstag das Göppinger Jugendsinfonieorchester. Das 110-köpfige Ensemble spielte anlässlich des Barbara-Tags im Steinbühltunnel bei Hohenstadt.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Hohenstadt
Beifall prasselt auf die jungen Musikerinnen und Musiker nieder, die Mineure erheben sich, klatschen und johlen begeistert. Dort, wo an normalen Tagen Planierraupen und Muldenkipper lärmen, wo Arbeiter für den Bau der Schnellbahntrasse Stuttgart–Ulm schuften und schwitzen, wird an diesem Donnerstag feinste Kultur zelebriert. Das Göppinger Jugendsinfonieorchester spielt im Steinbühltunnel bei Hohenstadt Antonin Dvoráks Neunte Sinfonie „Aus der Neuen Welt“. Anlässlich des Barbara-Tags, mit dem an die Schutzpatronin der Bergleute erinnert wird, taucht das 110-köpfige Ensemble, das unzählige Festhallen und Konzertsäle kennt, dabei selbst in eine neue Welt ein. Eine eigens gezimmerte Bühne, buntes Licht und eine festliche Dekoration sorgen bei einer erstaunlich guten Akustik für den passenden Rahmen. Groß ist die Freude bei den Anwesenden, als der Dirigent Martin Gunkel den Taktstock am Ende an Kurt Joham, den Geschäftsführer der Arge Tunnel Albaufstieg, für den „Radetzky-Marsch“ übergibt. Geärgert haben dürften sich indes zwei Politiker-Gattinen, denen dieser einmalige Auftritt vorbehalten blieb. Gerlinde Kretschmann war zur Barbara-Feier in den Fildertunnel eingeladen, während Tülay Schmid den Albabstiegtunnel bei Dornstadt besuchen musste.