Neue LED-Beleuchtung, Stände mit Kunsthandwerk und breites Essensangebot bis hin zum Hundekeks: Vom 27. November bis zum 23. Dezember wird auf dem Ludwigsburger Marktplatz die Vorfreude aufs Fest zelebriert. Die ikonischen Engel stehen bereits.

Ludwigsburg - Ganz besonders hübsch funkeln soll der barocke Weihnachtsmarkt auf dem Ludwigsburger Marktplatz in diesem Jahr. Der Grund dafür sind die riesengroßen Engel, die bereits seit Ende Oktober auf dem Marktplatz und an der B 27 stehen. Die Engel sind Tradition, aber erstmals werden sie mit LED-Lämpchen beleuchtet, was die nächtliche Optik verändert. Um das zu testen, hat die Verwaltung die Engel einige Tage früher als sonst aufgestellt. Offizieller Startschuss für den Weihnachtsmarkt ist allerdings erst am Dienstag, 27. November, um 19 Uhr.

 

Bis dahin haben die Marktbeschicker Zeit, ihre Buden aufzubauen, für „eine der wichtigsten Veranstaltungen in Ludwigsburg“, wie Mario Kreh, der Geschäftsführer von Tourismus & Events Ludwigsburg, sagt. 180 Stände sollen auf dem Marktplatz täglich von 11 bis 21 Uhr bis zum 23. Dezember Besucher anlocken. Der Großteil davon sind Verkaufsstände für Dekoration und kleine Geschenke. Ein Viertel ist für Kunsthandwerk reserviert, 20 bis 30 Prozent machen Essens- und Glühweinangebote aus. „Wir versuchen bei der Mischung der Stände eine gute Waage zu halten“, sagt Melanie Mitna, die Leiterin der Abteilung Veranstaltungen und Märkte bei der Tourismus & Events Ludwigsburg. Neu sind in diesem Jahr unter anderem eine Entenbraterei, ein Stand bietet Miniatur-Goudakäse an, eine Bäckerei kredenzt Hundekekse.

Bei der Auswahl spielt auch das Spülmittel eine Rolle

800 Händler hatten sich für einen der 180 Stände auf dem beliebten Markt beworben. Nach strengen Kriterien werte die Stadt aus, wer dabei zum Zuge kommt, heißt es. Beschicker, die sich mit ihrem Konzept bereits bewährt und eine Vielzahl an Besuchern hatten, sind dabei klar im Vorteil. „Aber auch welches Sortiment die Händler anbieten, wie sie ihren Stand dekorieren und ob sie ökologische Spülmittel verwenden, spielt eine Rolle in unserem Bewertungssystem“, erklärt Mitna.

Wie streng die Kriterien sind, hat ein Gastronom erfahren: Obwohl er vier Jahre in Folge erfolgreich einen Stand mit Schweizer Spezialitäten betrieben hatte, erteilte ihm die Stadt eine Absage für 2018. Ein Grund dafür sei eine rote Kuh auf dem Dach der Bude, die laut der Stadt nicht zum barocken Markt passe. Der Gastronom hat daraufhin beim Verwaltungsgericht in Stuttgart gegen die Absage geklagt. Das Urteil steht noch aus.

Aus gutem Grund bewerben sich so viele Händler um einen Stand: Mit rund einer Million Besucher rechnet die Stadt innerhalb der knapp vier Wochen, dabei auch viele Gäste aus dem Ausland. Dafür hat die Stadt kräftig die Werbetrommel gerührt: Im rund 300 Kilometer entfernten Basel etwa wirbt Ludwigsburg in einem Parkhaus für den barocken Weihnachtsmarkt. Im „Focus“ und im „Spiegel“ habe sich die Stadt an einer Beilage zu Weihnachtsmärkten beteiligt, sagt Mario Kreh.

Die Eberhardstraße wird zur Flaniermeile

Um den Markt noch attraktiver zu machen wird nun auch die Eberhardstraße in den Weihnachtsmarkt eingebunden, auf Wunsch der dortigen Händler und Gastronomen. Direkt hinter der Kirche werden drei Stände sein, dafür wird der Bereich zwischen Bärenstraße und alter Gasse zur Fußgängerzone erklärt. Der Kran an der katholischen Kirche wird für die Zeit des Weihnachtsmarktes übrigens abgebaut. Und am Haus der Katholischen Kirche wird ein Tannenbaum aufgestellt, an dem Kinder ihre immateriellen Wünsche auf Zetteln geschrieben aufhängen können.

Neben den Buden gibt es ein Begleitprogramm mit Blasmusik und Chören der Ludwigsburger Vereine sowie Akrobatik, Kasperletheater und Clowns für Kinder. „Wir wollen auch regionalen Vereinen eine Plattform geben“, sagt Beate Schweickhardt, die das Programm zusammengestellt hat. Und jeden Samstag um 13 Uhr mischt sich außerdem König Friedrich zur Audienz unter das Marktvolk.

In den Kirchen wird es wieder ergänzende Konzerte, Gottesdienste und Oasen der Stille geben. Außerdem bietet die Stadt Führungen zu „Ludwigsburg in der Weihnachtszeit“ an. Und für alle schwindelfreien Besucher lohnt sich eine Blick von oben auf den Weihnachtsmarkt: Dafür bieten sich die Kirchturmbegehungen der evangelischen Kirche an.

Mario Kreh rät den Besuchern, mit Bus und Bahn anzureisen. „Das wirtschaftliche Argument, mit vier Leuten im Auto in die Stadt zu fahren, zieht nicht mehr.“ Das Stadtticket für den Bus sei deutlich günstiger. „Das gesparte Geld kann man dann in Glühwein anlegen.“