Der australische Regisseur Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper Berlin, gilt vielen als Messias der Operette. Gemeinsam mit dem Dirigenten Enrique Mazzola gelingt ihm mit Offenbachs Parodie des Orpheus-Mythos ein Abend, der das Leichte leicht lässt.

Salzburg - Er hat es wieder getan, und das Publikum im Salzburger „Haus für Mozart“ ist aus dem Häuschen. Dass der Regisseur Barrie Kosky, Intendant der Komischen Oper Berlin, auch tragische Opern inszenieren kann, hat er zuletzt bei Debussys „Pelléas et Mélisande“ (u. a. am Nationaltheater Mannheim) bewiesen. Aber seine eigentliche Heimat ist dort, wo gelacht wird, und es sei hier einmal die steile These gewagt, dass ein Deutscher niemals jenes Attribut eines Messias der Operette hätte erringen können, das dem 52-jährigen Australier anhaftet. Zu verdächtig ist vielen hierzulande das Land des Lächelns, und selbst gut gedachter und gemachter Unterhaltung haftet der Bäh-Geruch einer Kunst zweiter Klasse an.