Barrierefreiheit in Waiblingen Bärendienst für Bürger

Barrierefreiheit erleichtert beispielsweise Rollstuhlfahrern die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Foto: dpa/Fredrik von Erichsen

Den barrierefreien Umbau einer Bushaltestelle in Waiblingen abzulehnen, beweist wenig Weitblick – insbesondere angesichts unserer alternden Gesellschaft, findet unsere Autorin.

Wohl dem, der gut zu Fuß und uneingeschränkt mobil ist. Denn an gar zu vielen Stellen hapert es in unseren Städten immer noch gewaltig mit dem barrierefreien Zugang – sei es an Bahnhöfen, in öffentlichen Gebäuden, in Läden oder Lokalen. Völlig zu Recht klagen Rollstuhlfahrer beispielsweise über hohe Bordsteinkanten, die ein unüberwindbares Hindernis für sie darstellen.

 

Eine barrierefreie Bushaltestelle, die in unmittelbarer Nähe zu einem wichtigen kulturellen Veranstaltungsort wie dem Bürgerzentrum Waiblingen und in direkter Nachbarschaft zum Landschaftspark Talaue liegt – in welchem die Touristinformation barrierefreie, inklusive Führungen anbietet – wäre da auf jeden Fall ein Gewinn und ein Schritt zu mehr Teilhabe gewesen. Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator hätten nach der Umgestaltung einfach ebenerdig den Bus verlassen können. Schließlich kann und will nicht jeder mit dem Auto fahren. Dass sich die, die im Auto sitzen, möglichst wenig Wartezeit an der Ampel und schon gar keinen Stau wünschen, ist verständlich. Doch zu einer lebenswerten Stadt gehört mehr als gut fließender Verkehr. Mit ihrer Blockadehaltung haben die Gegner des Umbaus den Bürgern gerade auch im Hinblick auf unsere alternde Gesellschaft leider einen Bärendienst erwiesen.

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