Die Parteibasis hat sich am Mittwoch in Donaueschingen getroffen. Im Koalitionsvertrag findet sie zwar nicht überall die Handschrift der Union, ist insgesamt aber zufrieden. Einige Fragen hatten die etwa 200 Christdemokraten dann aber doch mitgebracht.

Donaueschingen - Einen Mitgliederentscheid wie bei der SPD hat niemand gefordert beim Mitgliederdialog der baden-württembergischen CDU zum schwarz-roten Koalitionsvertrag. Aber Fragen hatten die etwa 200 Christdemokraten schon mitgebracht nach Donaueschingen, wo sich Parteigrößen wie Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble oder Volker Kauder, der Chef der Unionsfraktion im Bundestag, am Mittwochabend der Parteibasis stellten. Am Montag stimmt ein kleiner Parteitag der Bundes-CDU über das 185 Seiten starke Papier ab. Überraschungen sind nicht vorgesehen – und wohl auch nicht nötig, weil der Vertrag doch nach Einschätzung von CDU-Landeschef Thomas Strobl eindeutig „die Handschrift der Union“ trage.

 

Auch in Donaueschingen legen sich die Christdemokraten nicht quer. So etwas wäre in der Südwest-CDU nicht opportun, war man doch über Jahrzehnte daran gewöhnt, die weisen Entschlüsse der Parteioberen duldsam mitzutragen, so lange diese nur den Machterhalt garantierten. Immerzu galt es Geschlossenheit zu beweisen. Nun, da im Südwesten die Macht futsch ist, müht sich Landeschef Strobl, aus der CDU eine diskutierende Partei zu formen. Er hat erkannt, dass die Teilhabe der Mitglieder Energien freisetzen kann in einer in langen Regierungsjahren leicht sedierten Partei.