Sport: Joachim Klumpp (ump)
Sie haben in dieser Saison das Maximum von vier Spielern nachverpflichtet. Zeigt das die Schwierigkeit einer Kaderplanung, oder war das eher Zufall?
Beides. Wir haben in Ludwigsburg ja sowieso eine Besonderheit in der Planung zu berücksichtigen. Warum? Wenn man die letzten vier Jahre betrachtet, gehören wir zu den sechs besten Teams der Liga. Wenn man das Budget betrachtet, sind wir weit davon entfernt , unter den besten sechs zu stehen. Deshalb können wir nicht ähnlich spielen wie die anderen oder die gleiche Planung machen. Dann hätten wir keine Chance. Also müssen wir versuchen, aus weniger deutlich mehr zu machen. Dazu braucht man ganz spezielle Charaktere. Und die erkennt man oftmals beim Rekrutieren noch nicht. Ich sage ja nicht, dass ich die Fluktuation toll finde, aber sie ist auch ein Stück weit Mittel zum Zweck.
Inwieweit?
Die Frage ist doch: Was willst du? Drei Jahre Kontinuität im Mittelmaß oder doch sportlichen Erfolg? Beides wird mit unseren Rahmenbedingungen so leicht nicht möglich sein.
Wie schwierig wird es im Hinblick auf die Zukunft, nach den bisherigen Erfolgen dieser Saison – Play-offs, Top Four im Pokal und Viertelfinale der Champions League – dem Erwartungsdruck standzuhalten?
Die Frage habe ich mir die letzten Jahre auch schon gestellt. Bisher ist es uns ja ganz gut gelungen, dem gerecht zu werden. Aber ich sage auch, wenn Ludwigsburg in einer Saison mal Neunter oder Zehnter wird, dann ist das keine Katastrophe.
Warum nicht?
Nicht dass wir uns falsch verstehen: Das ist nicht unsere Zielsetzung, aber man muss das Ganze realistisch sehen. Die Liga wird sich weiterentwickeln. Unsere Aufgabe ist es, das Beste aus unseren Möglichkeiten zu machen. Aber wir sind nicht auf einer einsamen Insel, sondern immer auch abhängig davon, was andere machen.
Schauen wird nach vorne: Wer wird Meister?
Wir werden im Viertelfinale sehr spannende Begegnungen haben. Ich glaube nicht, dass es dieses Jahr einer Mannschaft gelingen wird, mit 9:0 Siegen durchzumarschieren wie letztes Jahr Bamberg. Favorit ist schwer zu sagen. Ich kann’s auch anders formulieren: Wir sind es nicht.