Die Walter Tigers Tübingen schaffen abermals den Verbleib in der Basketball-Bundesliga und planen nun die neue Saison. Am Donnerstag (20 Uhr) empfangen sie zu ihrem letzten Heimspiel der Runde die Skyliners Frankfurt in der Paul-Horn-Arena.

Tübingen - Ein Heimspiel ohne das Abstiegsgespenst? Das gab es seit zwei Jahren nicht mehr in der Tübinger Paul-Horn-Arena. Die Angst spielte immer irgendwie mit. Doch nun sind die Walter Tigers Tübingen völlig entspannt. Ohne Druck können sie ihre letzte Heimpartie dieser Saison in der Basketball-Bundesliga gegen die Skyliners Frankfurt am Donnerstagabend (20 Uhr) angehen. Denn seit vergangenem Freitag steht fest: die Tübinger können nicht mehr absteigen.

 

Mit einem Sieg gegen Frankfurt könnten sie sogar noch auf Platz 13 vorrücken. Es wäre ein versöhnliches, aber auch etwas unerwartetes Ende einer Spielzeit, in der sich die Fans schon wieder auf einen harten Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag eingestellt hatten. „Wir sind alle sehr glücklich, dass die Saison noch so ein Ende nimmt“, sagt der Manager Robert Wintermantel. Obwohl die Tigers den Klassenverbleib auch aus eigener Kraft geschafft hätten, profitierte das Team vom Punktabzug für den Konkurrenten TBB Trier.

Drei Tübinger Siege in den jüngsten vier Spielen

Dennoch hinterlässt dieser Umstand bei den Tübingern keinen faden Nachgeschmack. Tübingen spielt im nächsten Jahr seine zwölfte Bundesligasaison nacheinander – ein absoluter Kraftakt für den kleinen Club. „Natürlich wünscht man sich in dieser Zeit auch mal einen Ausrutscher nach oben“, sagt Wintermantel. „Aber so lange Zeit in der ersten Liga zu spielen, ist für uns schon ein großer Erfolg.“

Drei Siege sammelten die Tigers in den jüngsten vier Spielen. Mit einem Erfolg am Donnerstagabend könnten sie sogar ihre Heimbilanz positiv gestalten. Dennoch ist Wintermantel nicht zufrieden mit der Saison: „Wir waren wieder in einer schwierigen Situation. Wie schon in der vergangenen Spielzeit hatten wir selten eine komplette Mannschaft zu Verfügung.“

Er spricht damit das extreme Verletzungspech an, das die Tübinger in den vergangenen beiden Jahren plagte. So verpasste der Topspieler Jonathan Wallace wegen einer Schulteroperation rund ein Drittel der Saison. Auch der für ihn nachverpflichtete Vladimir Mihailovic fiel lange aus, und Michael Cuffee bestritt wegen einer Augenoperation seit Wochen kein Spiel mehr. An ihrer Stelle holten der Kapitän und ligaweit beste Vorlagengeber Branislav Ratkovica, der Neuzugang Augustine Rubit und der nachverpflichtete Topscorer Jimmy McKinney die Kohlen aus dem Feuer.

Centertalent Mahir Agva spielt sich in den Vordergrund

Bei allen drei endet ihr Kontrakt in diesem Sommer. Ihre Vertragsverlängerungen dürften gemeinsam mit jener des zuletzt bärenstarken 18-jährigen Centertalents Mahir Agva ganz oben auf der Prioritätenliste stehen. Die Kaderplanung wird zur Herkulesaufgabe. Zum einen stehen die Klassespieler nach wie vor nicht Schlange in der Neckarstadt, zum anderen verteuert der sinkende Eurokurs die Verpflichtung von ausländischen Spielern erheblich.

Einen Vertrag für die nächste Spielzeit besitzen neben dem Trainer Igor Perovic bisher nur die vier deutschen Spieler Julian Albus, Bogdan Radosavljevic, Till-Joscha Jönke und Aleksandar Nadjfeji – keiner von ihnen war unumstrittener Leistungsträger. „Wir können nur mit den Mitteln arbeiten, die wir haben. Aber wir werden auch in der kommenden Saison mit einer guten Truppe starten“, sagt Wintermantel. Und möglichst ohne das Abstiegsgespenst.