Der SV Leonberg/Eltingen sichert sich in der Bezirksliga schon zwei Tage vor Saisonschluss souverän den Meistertitel. Das Team bleibt zusammen und will auch in der kommenden Runde in der Landesliga eine tragende Rolle spielen.

Leonberg - Wirklich überraschend kam der Titelgewinn der Basketballer des SV Leonberg/Eltingen in der Bezirksliga nicht. Schon in der vergangenen Bezirksligasaison hatte die Mannschaft bis zum letzten Spieltag um den Aufstieg gekämpft und war erst durch die Niederlage gegen den damaligen Meister MTV Stuttgart in letzter Sekunde auf den dritten Tabellenplatz abgerutscht. In dieser Runde sicherte sich die Mannschaft von Trainer Niko Tokas den Meistertitel bereits am drittletzten Spieltag durch einen 80:69-Auswärtserfolg beim TV Cannstatt. „Wir waren schon eine gute Mannschaft und haben noch mal gute Verstärkungen dazu bekommen“, erklärt Basketball-Abteilungsleiter Tassilo Hackert den Erfolg.

 

Der Aufstieg ist so etwas wie die logische Folge einer Entwicklung, die in den vergangenen Jahren konsequent nach oben ging. Nach dem Abstieg aus der Landesliga 2012 dümpelten die Leonberger Korbjäger zwei Spielzeiten lang in der Bezirksliga vor sich hin und erreichten jeweils einen Mittelfeldplatz. In der Saison 2014/15 war dann gar keine erste Mannschaft aktiv.

Dann übernahm der frühere Spieler Niko Tokas das Ruder und bildete um ein paar Spieler aus dem U 18-Team eine neue Mannschaft, die in der Kreisliga A neu starten musste. „Das war ein echter Neuaufbau, Niko Tokas hat viel Zeit in die jungen Spieler investiert“, erinnert sich Tassilo Hackert noch gut. Bereits in der ersten Saison 2015/16 gelang der Aufstieg in die Bezirksliga, dort schaffte das Team auf Anhieb einen guten Mittelfeldplatz. Nachdem in der vergangenen Runde der Traum vom Aufstieg am letzten Spieltag geplatzt war, gelang der Sprung in die Landesliga ein Jahr später nun umso souveräner.

Maßgeblich zum Erfolg beigetragen haben zwei Neuzugänge, die der jungen Mannschaft Stabilität und Routine gaben: zum einen der 34-jährige Jochen Mikait, der in Karlsruhe schon Regionalliga-Erfahrung gesammelt hatte und zuletzt bei der BG Remseck auf Korbjagd gewesen war. „Er wollte familienbedingt etwas kürzer treten und lässt seine Karriere bei uns ausklingen“, sagt Tassilo Hackert über den 1,95 Meter großen Centerspieler. Mit 315 Punkten und einem Schnitt von 24,2 Zählern pro Partie avancierte Mikait zum zweitbesten Korbjäger der Liga.

Zweiter Neuzugang beim SV Leonberg/Eltingen war William Kalz, der in verschiedenen Jugendauswahlteams in Italien gespielt hatte und berufsbedingt aus Erlangen nach Leonberg gewechselt war. „Er hat einen guten Wurf und ein gutes Fastbreakspiel“, beschreibt Tassilo Hackert ihn.

Mit Sven Schewior (Vierterbester mit 16,7 Punkte pro Spiel) und Dimitrios Androutsopoulos (Rang sieben mit 12,6 Zähler im Schnitt) stellen die Leonberger Basketballer zwei weitere Topscorer im Ranking der besten Zehn der Liga. Es ist daher kein Wunder, dass der SV den besten Angriff in der Bezirksliga gestellt hat. In der Defensive war nur der Tabellenvierte SG Weinstadt besser als die Leonberger.

„Wir haben uns den Aufstieg redlich verdient“, meint Abteilungsleiter Hackert. Ein Meilenstein dabei war der klare 109:90-Auswärtssieg beim ärgsten Verfolger BSG Basket Ludwigsburg, gegen den die Leonberger in der Vorrunde ihre einzige Heimniederlage kassiert hatten. Die zweite Niederlage gab es erst am letzten Spieltag gegen den Tabellendritten CSV Stuttgart, als der Aufstieg schon feststand – und das, obwohl die Leonberger in der kompletten Rückrunde auf drei Akteure verletzungsbedingt verzichten mussten.

Hackert ist überzeugt, dass das Team auch in der Landesliga eine gute Rolle spielen kann. „Alle Spieler bleiben, viele studieren im Großraum Stuttgart“, erklärt er. Und im Pokal hat der SV Leonberg/Eltingen zwei Landesligisten schon das Fürchten gelehrt: Gegen Zuffenhausen gab es einen Sieg mit mehr als 40 Punkten Differenz, gegen Meister TG Nürtingen eine knappe Niederlage nach Verlängerung.