EnBW Ludwigsburg gewinnt das Derby vor 4100 Zuschauern in eigener Halle mit 80:74 gegen die Walter Tigers Tübingen.
Ludwigsburg - Der Sieg ist knapp 50 Sekunden vor dem Ende unter Dach und Fach. Ludwigsburgs Johannes Lischka blockt den Tübinger Vaughn Duggins, und Jeff Greer trifft per Dunking zum 78:68. Kurz zuvor waren die Gäste noch einmal auf zwei Punkte herangekommen, doch vor 4100 Zuschauern gewann letztlich der Basketball-Bundesligist EnBW Ludwigsburg das Derby gegen die Walter Tigers Tübingen mit 80:74 (42:32). "Das war ein wichtiger Schritt, trotzdem können wir mit dem Spiel nicht ganz zufrieden sein", sagte Ludwigsburgs Trainer Steven Key.
Der Gastgeber startete aggressiv in die Partie. Tübingen hingegen traf anfangs nicht. Reggie Redding erlöste die knapp 400 mitgereisten Tigers-Fans nach mehr als drei Minuten mit den ersten beiden Punkten (2:5) - und die Gäste waren im Spiel. Beide Teams agierten in den Folgeminuten kämpferisch, aber Ludwigsburg war effektiver, führte nach rund 5:30 Minuten mit 11:7. Und dann folgte ein Extraapplaus: Jerry Green, Ludwigsburgs Kapitän, kehrte nach fünf verpassten Partien zurück auf das Feld. Der Aufbauspieler hatte seine Knöchelverletzung auskuriert. Und Green fügte sich kurz vor der ersten Pause mit einem Dreipunktespiel zum 20:12 gleich gut ein.
Tübingen schwächer im Abschluss
Tübingen war insgesamt etwas schwächer im Abschluss, lag zum Start des zweiten Durchgangs 14:20 zurück. In diesem blieb das Tempo hoch. Die Ludwigsburger sorgten mit zwei Alley-oops - die Bälle werden in der Luft gefangen und versenkt - für gute Stimmung beim Publikum. Harris und Kurt Looby trafen.
Auch die Gäste erfreuten ihre Fans, ließen sich nicht abschütteln. Pavelas Cukinas beschwerte sich dann aber nach einem gegen ihn gepfiffenen Foul zu heftig, kassierte noch ein technisches Foul - bereits sein viertes im Spiel. John Bowler traf alle vier Freiwürfe (30:24). Erneut der Centerspieler und später Lischka bauten die Führung mit zwei Dreipunktewürfen auf elf Zähler aus. Louis Campbell verkürzte mit einem Freiwurftreffer auf 32:42 zur Pause.
Es blieb spannend
Im dritten Abschnitt hielt das Team des Trainers Steven Key diesen Vorsprung rund vier Minuten lang. Ruben Spoden und Nicolai Simon brachten die Gäste aber binnen Sekunden mit zwei Distanztreffern auf 47:51 heran. Doch die Tübinger ließen wieder nach, lagen vor dem Schlussviertel mit neun Punkten zurück (51:60). In diesem erhöhte Zavackas nach einem Ballverlust von Redding mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf auf 70:57, Tübingen antwortete mit einem 6:0-Zwischenspurt.
Es blieb spannend. Als wenig später Jeff Greer und Green aneinander vorbei spielten, kam Tübingen auf vier Punkte heran. Adnan Hodzic verkürzte sogar auf 70:72, der Lärm in der Ludwigsburger Arena nahm zu. Doch das reichte nicht - und das Heimteam setzte sich am Ende durch. "Wir haben es einfach nicht geschafft, Bowler und Lischka in den Griff zu bekommen", analysierte Tübingens Trainer Igor Perovic. Die beiden Ludwigsburger waren mit 22 (Bowler) und 19 Punkten (Lischka) die besten Werfer der Partie.