Nach ansprechender Anfangsphase sind die Fellbacher Basketballer zum Auftakt der Aufstiegsrunde bei den Baskets Elchingen ohne Chance und unterliegen dem Topfavoriten auf die Beförderung in die nächsthöhere Spielklasse Pro B deutlich mit 67:98.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Elchingen - Ein paar Sekunden waren nur noch zu spielen, und die Gastgeber torpedierten nach wie vor mit Feuereifer den Fellbacher Spielaufbau. Eldin Azemovic büßte in höchster Bedrängnis den Ball ein. Das war längst nicht mehr weiter von Belang für den Ausgang der Begegnung, spiegelte aber durchaus das Geschehen an diesem Samstagabend. Die Basketballer des SV Fellbach hatten angesichts des bestens orchestrierten Widerstands auch davor zu oft die orangene Kugel aus den Händen verloren, zu oft das Korbinnere verfehlt beim Abschluss, den sie zu oft nicht aus aussichtsreicher Position hatten suchen dürfen. So musste das Team um den Trainer Ignas Sijanas zum Auftakt der Aufstiegsrunde eine Niederlage hinnehmen, die sich auf ihre Weise wie ein Niederschlag anfühlte. Den Baskets Elchingen gelang in der heimischen Brühlhalle ein mächtiger 98:67-Erfolg. Noch ist unter den drei Bewerbern aus der Regionalliga Südwest – die Baskets Limburg haben nach wie vor alle vier Verabredungen mit den beiden Konkurrenten vor sich – zwar auch die Fellbacher Mannschaft nicht ohne eine gewisse Restchance auf den einen Platz in der nächsthöheren Spielklasse Pro B. Der erste Gegner allerdings ist ihr bis auf Weiteres sehr, sehr deutlich voraus. Und wenig spricht dafür, dass sich daran in den nächsten knapp zwei Wochen etwas ändern wird. „In der zweiten Spielhälfte war das ein Klassenunterschied“, sagte der Fellbacher Abteilungsleiter Andreas Tsiminos.

 

Der Gegner ist bis auf Weiteres sehr, sehr deutlich voraus

Wer wollte, konnte am Samstagabend ohne Unterlass mitfiebern – nicht in der Halle, aber überall sonst. Den Livestream verfolgten auch Zuseher in Österreich, in Italien und im kroatischen Zadar. Sie erlebten zunächst ein erstes Aufstiegsspiel, in dem sich kein überlegener Sieger abzeichnete. Die Gäste verteidigten nicht weniger intensiv als ihre Widersacher aus Elchingen. Andre William Gillette, US-Rückkehrer aus Philadelphia, erzielte die ersten vier Punkte für den Verbund des SV Fellbach, der nach einem 2:6-Rückstand und dem Drei-Punkte-Wurf seines Besten, Lars Berger, erstmals in Führung ging und später dem Widersacher gar mit 14:8 voraus war. „Die Leute auf der Elchinger Seite haben die Köpfe geschüttelt. Sie waren beeindruckt darüber, wie gut wir in der Abwehr spielen“, sagte Andreas Tsiminos.

Doch den mit ihm angereisten Männern in Rot unterliefen nach der überlangen – rund siebenmonatigen – Spielpause aufgrund der Coronakrise schon bald zu viele Ballverluste. Sie gerieten in der Brühlhalle mehr und mehr in Schwierigkeiten und im zweiten Viertel auch mehr und mehr in Rückstand. Nach dem 18:18-Zwischenstand gaben sie dieses zweite Viertel mit 18:31 ab. „Bei uns ist kein richtiger Spielfluss entstanden“, sagte der SVF-Abteilungsleiter.

Der Elchinger Spielmacher Sebastian Schmitt ragt heraus

Die Baskets Elchingen um ihren herausragenden Spielmacher Sebastian Schmitt (Tsiminos: „Er hat, glaube ich, überhaupt keinen Fehler gemacht“) zogen folgerichtig über den Halbzeitstand (49:36) hinweg unaufhaltsam davon. So war lange vor dem Ende der Partie die Entscheidung zugunsten der hochprofessionellen Hausherren gefallen. „Auf einmal war das Spiel vorbei, irgendwie ist es an uns vorbeigehuscht“, sagte Andreas Tsiminos. Dass Andre William Gillette nach seinem fünften Foul vorzeitig das Feld verlassen musste, blieb nur eine Randnotiz. Ebenso wie der erfolgreiche Drei-Punkte-Wurf von Lars Berger nach einiger Enthaltsamkeit kurz vor Schluss. Und ebenso auch wie die letzte Balleroberung der Gastgeber in den finalen Sekunden, als Eldin Azemovic noch einmal die hartnäckige Elchinger Defensivarbeit zu spüren bekam. „Was mich traurig macht, ist, dass es so deutlich wurde. Das wird unserer Mannschaft nicht ganz gerecht“, sagte Andreas Tsiminos.

Die Baskets Elchingen, die sich im Vorjahr als Erste der Hauptrunde aus der Pro B in die Regionalliga Südwest zurückgezogen hatten, stellen spätestens jetzt den Topfavoriten in dieser Zusatzrunde: den Aufstiegsanwärter schlechthin, der da oben auch hingehört. Die Fellbacher Vertretung erwartet am Donnerstag die Baskets Limburg. Spielbeginn ist um 19 Uhr in der Gäuäckerhalle I, Zuschauer dürfen wegen der Pandemie wie stets bei diesen Aufstiegsspielen nicht mit vor Ort sein. SV Fellbach: Berger (22), Mandic (11), Arbinger (9), Gillette (8), Ulevicius (6), Urbansky (6), Habtemichael (3), Azemovic (1), Eisenhardt (1), Armbrust, Golder, Wassmer.