Die Fellbacher wollen sich mit dem US-Amerikaner Anton Ivy und dem Letten Reinis Screbinskis aus der Regionalliga verabschieden. Weitere Zugänge sollen in den nächsten Monaten noch hinzukommen.

Fellbach - Im Herbst 2016 sind die Basketballer des SV Fellbach erstmals in der Regionalliga Südwest, der vierthöchsten Klasse in Deutschland, angetreten. In den seither drei komplett ausgetragenen Runden stand zweimal ein achter und einmal ein siebter Platz im Abschlussklassement zu Buche. Am Ende der Saison 2019/2020, die wegen der Coronapandemie drei Spieltage vor dem regulären Ende abgebrochen wurde, fanden sich die Fellbacher auf Rang zehn. Im vergangenen Herbst war bereits nach einer Partie wieder Schluss. Am Samstagabend (20 Uhr, Gäuäckerhalle I) folgt mit dem Heimspiel gegen den SV 03 Tübingen II also der sechste Auftakt in der Regionalliga Südwest. Und wenn es nach den Wünschen des Abteilungsleiters Andreas Tsiminos geht, soll das auch vorläufig der letzte auf dieser Ebene sein. Denn der nächste Start im Herbst 2022 soll im Idealfall in der Pro B stattfinden.

 

Die Ausgangslage scheint so günstig wie lange nicht mehr

„Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten drei, aber im Prinzip streben wir ganz klar den Aufstieg an“, sagt der Chef der Korbjäger vom Kappelberg. Die Ausgangslage scheint so günstig zu sein wie lange nicht mehr. Denn die Mannschaften aus Speyer, Karlsruhe und Koblenz, die in der Vergangenheit stets ein Mehrfaches des Fellbacher Etats zur Verfügung hatten, haben sich in den Vorjahren bereits nach oben verabschiedet. Im Juni 2021 folgten die Baskets Elchingen in die Pro B, die sich in einer kurzfristig anberaumten Aufstiegsrunde mit drei Teams gegen den zweitplatzierten SV Fellbach und die Basket Limburg durchsetzten; die Elchinger haben indes vor wenigen Tagen wie davor ihr Hauptsponsor Insolvenz angemeldet.

Bereit für den nächsten Schritt

Für die Fellbacher ist die Tür in die Pro B jetzt dennoch geschlossen. Sie haben mittlerweile alle Planungen in Richtung Regionalliga vorangetrieben. Der Einzug in die nächsthöhere Spielklasse bleibt aber ihr Ziel. „Wir sind bereit für den nächsten Schritt. Unsere Mannschaft hat im Moment zwar nicht mehr ganz die Qualität wie beim Saisonstart vor einem Jahr, aber die gesamte Liga dürfte schwächer sein, daher rechnen wir uns gute Titelchancen aus“, sagt Andreas Tsiminos. Er selbst und sein Stellvertreter Dario Hadasija kamen jüngst bei der Beurteilung der Kaderqualität und der künftigen Ausrichtung der Mannschaft zu einer anderen Einschätzung als der Sportliche Leiter Ivica Ristic. In Konsequenz der Meinungsverschiedenheit hat sich der SVF nach nur einem Jahr von dem Manager getrennt. Die Richtung geben nun Andreas Tsiminos und Dario Hadasija wieder alleine vor. „Wir haben derzeit einen kleinen, aber feinen Kader, an dem es bis zu Beginn der Rückrunde noch ein paar Veränderungen geben könnte, was auch von eventuell entstehenden zusätzlichen finanziellen Möglichkeiten abhängig ist“, sagt Andreas Tsiminos, der sich gerade in abschließenden Gesprächen mit potenziellen neuen Hauptsponsoren befindet.

Es stehen nur wenige hochklassige Stammkräfte zur Verfügung

Fürs Erste stehen dem neuen Trainer Iakovos Peidis, der den Litauer Ignas Sijanas (zurück nach Irland) abgelöst hat, nur wenige hochklassige Stammkräfte zur Verfügung. Darunter die Zugänge: der US-Amerikaner Anton Ivy und der Lette Reinis Screbinskis, bisher in der dritten Liga seines Heimatlands aktiv. Lars Berger, ganz stark in der Aufstiegsrunde, Daniel Eisenhardt, Mark Golder, Tauras Ulevicius und Vilius Sermokas sollen ihnen zur Seite stehen. Hinzu kommen die Nachwuchskräfte Jovan Vukovic, Noah Wassmer und Sydney Barden aus der eigenen zweiten Mannschaft (Landesliga), die aber zunächst behutsam ans Regionalliga-Niveau herangeführt werden sollen. Abgerundet wird das Aufgebot von den etablierten Akteuren Lasse Steinort, James Arbinger und Eldin Azemovic, die aber allesamt verletzungsgeplagt sind und erst in zwei bis sechs Wochen zur Verfügung stehen werden.

Startschwierigkeiten sind einkalkuliert

„Wir haben noch Kontakt zu zwei Griechen, und wir haben in Kürze noch einen Trainingsgast aus Portugal, mal schauen, was sich da tut“, sagt Andreas Tsiminos. Und schließlich ist da auch noch der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler Kosta Karamatskos, 35 (zuletzt Pro A in Schwenningen), der über 15 Jahre Erfahrung in der ersten Liga (Ludwigsburg, Trier) und der Pro A verfügt und bereits seit einigen Wochen in Fellbach mittrainiert, aber noch keinen Vertrag unterschrieben hat. „Ich sage ja, der Kader könnte schon im November oder spätestens im Januar ganz anders aussehen“, sagt Andreas Tsiminos, der eventuelle Startschwierigkeiten durchaus einkalkuliert.