Die SWLB und die WLB übernehmen wohl bals das Sponsoring des Ludwigsburger Basketball-Teams. Die EnBW steigt voraussichtlich aus.

Nachrichtenzentrale: Tim Höhn (tim)

Ludwigsburg - Es hat sich angedeutet, jetzt ist es offiziell: Die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) und die Wohnungsbau Ludwigburg (WBL) werden den Basketball-Bundesligisten EnBW Ludwigsburg künftig stärker finanziell unterstützen. Die Aufsichtsräte der beiden städtischen Tochterunternehmen haben gestern entschieden, ihr Sponsoring auszubauen. Bislang überweisen SWLB und WBL rund 200.000 Euro pro Jahr an den Verein, der Großteil kommt von den Stadtwerken.

 

Wie viel Geld in Zukunft fließt, soll geheim bleiben. Die Basketballer sollen „angemessen“ unterstützt werden. „So dass auch künftig deren Wettbewerbsfähigkeit in der Bundesliga gewährleistet ist“, heißt es nur. Eben jene Wettbewerbsfähigkeit schien zuletzt akut gefährdet. Der bisherige Haupt- und Namenssponsor EnBW überweist mehr als 600.000 Euro pro Jahr, wird den Vertrag aber wohl nicht verlängern.

Energiepreise werden nicht beeinflusst

Das Verhältnis zwischen der Stadt und dem Konzern ist zerrüttet, seit der Gemeinderat im Sommer beschlossen hat, die Stromversorgung in Ludwigsburg auf die Stadtwerke zu übertragen. Seither wird spekuliert, dass der Karlsruher Konzern den Frust über die Stadt auf die Basketballer überträgt. Mit der gestrigen Entscheidung federn die städtischen Töchter mögliche Folgen für den Verein ab.

Der Oberbürgermeister Werner Spec hatte schon vor wenigen Tagen bei einer Bürgerveranstaltung angedeutet, dass die Stadt den Basketballern notfalls helfen werde – und begründete dies mit der neuen Rolle der SWLB. „Die Stadtwerke werden mit der Stromversorgung Gewinne machen“, sagte Spec. Ein Teil dieser zusätzlichen Gewinne könne für das Sponsoring verwendet werden.

Die Stadtwerke sehen das Engagement als Teil einer umfassenden Marketingstrategie. „Wenn wir wachsen und höhere Erlöse erzielen wollen, müssen wir mehr Werbung machen“, erklärt Geschäftsführer Bodo Skaletz. Bedenken von Stadträten, wonach ein Einspringen der SWLB und der WBL zu Lasten der Kunden gehen werde, weist die Stadt strikt zurück. In einer Mitteilung heißt es: „Die Mittel für das Sponsoring stammen aus dem Werbeetat, und die Energiepreise werden davon in keiner Weise beeinflusst.“ Das Gleiche gelte für die WBL.

30 Mitarbeiter werden bald nicht mehr gebraucht

„Aufgrund des erhöhten Engagements wird es keine Mieterhöhungen geben.“ Auch in einem weiteren Punkt hat die künftige Rolle der Stadtwerke Einfluss auf die EnBW. Vier Monate nach der Niederlage im Rennen um die Stromkonzession zeichnet sich ab, dass im EnBW-Regionalzentrum Schwarzwald-Neckar in der Ludwigsburger Weststadt die Lichter ausgehen könnten. „Wenn wir in einer Stadt nichts mehr zu tun haben, dann müssen wir dort auch keinen Standort mehr unterhalten“, sagt Thomas Miksa, der Leiter des Zentrums, wo 140 Mitarbeiter beschäftigt sind.

30 von ihnen werden bald nicht mehr gebraucht, weil sie für den Betrieb eines Netzes zuständig sind, das der EnBW dann nicht mehr gehört. Gespräche über eine Übernahme des Personals durch die erstarkten Stadtwerke haben bereits stattgefunden, was die Sorgen in der Weststadt aber eher vergrößerte. Bodo Skaletz ist offensichtlich nicht bereit, mit den EnBW-Beschäftigten gleich auch die EnBW-Tarifverträge zu übernehmen. Weil langjährige EnBW-Angestellte bis zu 30 Prozent mehr verdienen als ihre künftigen Kollegen bei den Stadtwerken, droht ein kaum lösbarer Konflikt. „Wir werden uns bemühen, alle zufriedenzustellen“, sagt der Stadtwerke-Chef.