Die MHP Riesen Ludwigsburg gewinnen das Spitzenspiel gegen Oldenburg – auch dank Neuzugang Jamel McLean, der zuletzt ohne Verein war.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Desi Rodriguez und Yorman Polas Bartola hatten nach der Partie der MHP Riesen Ludwigsburg am späten Samstagabend noch Zeit und Kraft, ein paar Zweikämpfe auf dem Feld zu simulieren. Als ob das Spitzenspiel der Basketball-Bundesliga nicht kraftraubend genug gewesen wäre, an dessen Ende ein 98:87-Erfolg des Spitzenreiters gegen den Tabellendritten stand und damit eine Serie von 17 Spielen ohne Niederlage – gewissermaßen eine gesamte Hinrunde. Das ist keine Selbstverständlichkeit, „auch wenn wir bisher eine gute Saison spielen“, wie Trainer John Patrick sagt. Das Image vom Underdog haben die Riesen längst verloren, „jeder ist besonders motiviert, gegen den Tabellenführer zu gewinnen“, so der Coach.

 

Das wollten auch die starken Oldenburger, die nach einem 18-Punkte-Rückstand bis auf 85:88 herangekommen waren. Doch in der entscheidenden Phase trafen Patricks Spieler mal wieder die richtigen Entscheidungen. Nicht zuletzt ein Verdienst der Nachverpflichtung Jamel McLean, der in seinem ersten Heimspiel für seinen neuen Club mit 18 Punkten auf Anhieb zum Topscorer avancierte, nachdem die eigentlichen Erfolgsgaranten Jaleen Smith (14) und Jordan Hulls von den Oldenburgern gut aus dem Spiel genommen wurden.

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„Davon hat Jamel sicher profitiert“, sagte Patrick, der aber gleich hinzufügte: „Nach einer Woche ist er zwar noch nicht bei 100 Prozent, hat aber seine Qualitäten gezeigt.“ Mit seinen 2,02 m ist er auf der Centerposition sicher nicht der Größte, dafür kann er auch in Dribblings gehen, Pässe spielen und von außerhalb der Dreierlinie treffen. Das alles zeichnet den ehemaligen MVP von Alba Berlin aus, der die Liga also kennt. Da kann es eher verwundern, dass der 32-Jährige nach seinem Gastspiel in Japan nahezu ein Jahr lang ohne Job war, ehe ihn der Berater des Ex-Ludwigsburgers Elias Harris (jetzt Zaragoza) als Nachfolger bei den Riesen positioniert hat. Es dürfte nicht die schlechteste Entscheidung gewesen sein. Patrick: „Für uns war es die bestmögliche Wahl.“

Zumal sich McLean von Woche zu Woche noch steigern dürfte. Ob schon am Dienstag (20.30 Uhr) gegen Chemnitz? „Auch die sind heiß“, sagt Patrick über den Aufsteiger, der schon die Münchner Bayern geschlagen hat. Wobei das in dieser Saison (bisher) auch einfacher ist, als gegen die Riesen zu gewinnen.