Gegen Bamberg sah es am Sonntag für die MHP Riesen Ludwigsburg nach einem tollen Pokalabend aus. Doch dann kam das verflixte letzte Viertel.

Ludwigsburg - Es hätte ein toller Pokalabend für die Ludwigsburger werden können – wäre da nicht das verflixte letzte Viertel gewesen. So verloren die MHP Riesen gegen die Brose Baskets Bamberg 58:71 (36:34), obwohl sie über weite Strecken hervorragend gespielt hatten. „Wer Basketball mag, hat dieses Spiel genossen“, sagte Bambergs Trainer Andrea Trinchieri. Die bessere Mannschaft habe gewonnen, befand Ludwigsburgs Trainer John Patrick.

 

Tempo war das Zauberwort dieses Spiels – und das kontrollierte in den ersten zehn Minuten nur Bamberg. Die Gäste schienen sehr konzentriert, sie spielten so, wie sie es sich vorgestellt hatten: langsam, lange Angriffe im Halbfeld, ohne Risiko. So schaffte es der Deutsche Meister auch sein Tempo auf die Ludwigsburger zu übertragen, die unbedingt aus dieser Spielweise ausbrechen wollten. „Wir waren zu nervös“, sagte Patrick. Die Möglichkeiten blieben seinem Team in diesem Viertel verwehrt, was einen deutlichen Rückstand von neun Punkten bedeutete.

Die Wurfausbeute, die in den Anfangsminuten mit nur 29 Prozent bescheiden ausfiel, besserte sich dann aber schlagartig. Nur die Dreier-Quote blieb durchweg grauenhaft. Aber gelungene Defensivaktionen, wie ein sehenswerter Block von Jason Boone gegen den Bamberger Bradley Wanamaker, ließen jetzt Schnellangriffe zu. Das Tempo nahm jetzt deutlich zu. Defensivrebound, ein weiter Pass, ein schnelles Dribbling und der Ball war im Korb: So machte Rocky Trice beim 24:23 die erste Führung Ludwigsburgs perfekt. Dieser war ein 12:4-Punkte-Lauf vorausgegangen. Und auch wenn Bamberg jetzt wieder dagegenhielt und sich durch zwei schnelle Dreier die Führung zurückholte, kontrollierte Ludwigsburg nun die Spielgeschwindigkeit. Das war der Schlüssel zur Halbzeitführung.

Noch am Freitagabend hatte Bamberg in Moskau spielen müssen, aber von Müdigkeit war nichts zu sehen. Denn im dritten Viertel war es wieder ein langsamerer Spielrhythmus, den die Gäste diktierten. Ludwigsburg hatte jetzt einen besseren Plan, wie sie auch in diesem Tempo zu Körben kommen konnten, doch knapp blieb es weiter. Und dann, im letzten Spielabschnitt, wo so mancher, der es mit Ludwigsburg hielt, auf die Bamberger Müdigkeit hoffte – genau in diesem Moment schlugen die Gäste zu. Ludwigsburg stellte dagegen das Mannschaftsspiel weitestgehend ein – und besiegelte damit die Niederlage.

„Wir haben aufgehört zusammen zu spielen, unser Teamgeist ist verloren gegangen“, resümierte John Patrick. 4:55 Minuten brauchten sie, um den ersten Punkt per Freiwurf in diesem Viertel zu erzielen, fast neun, um den ersten Feldkorb zu verwandeln. Der Rückstand betrug da bereits 14 Punkte und das Viertelfinal-Aus der Riesem im BBL-Pokal war besiegelt. „Gegen so eine Mannschaft darfst du dir keine Schwächephase leisten. Das haben wir aber“, sagte Ludwigsburgs Jason Boone.