Basketball Pro B: SV Fellbach Im Wechselbad der Gefühle
Die Basketballer des SV Fellbach gewinnen am Freitag in Frankfurt mit 84:83, verlieren dann aber am Sonntag ihr erstes Heimspiel gegen den FC Bayern Basketball II mit 74:86.
Die Basketballer des SV Fellbach gewinnen am Freitag in Frankfurt mit 84:83, verlieren dann aber am Sonntag ihr erstes Heimspiel gegen den FC Bayern Basketball II mit 74:86.
Die Basketballer des SV Fellbach um ihren Trainer Kristiyan Borisov gehen zu Beginn dieser Saison in der dritthöchsten Spielklasse Pro B durch ein Wechselbad der Gefühle. Nach ihren zwei Auswärtssiegen bei den Dresden Titans (67:60) und am vergangenen Freitag bei den Skyliners Juniors in Frankfurt (84:83) haben sie am Sonntagabend in der heimischen Gäuäckerhalle I die erste Niederlage hinnehmen müssen. Gegen die zweite Vertretung des FC Bayern Basketball verloren Brian Butler und seine Mitstreiter mit 74:86.
Trotz einer schwachen Offensivleistung lagen die Gastgeber dabei am Ende des dritten Viertels nur mit einer Handvoll Punkten zurück – bis Mikey De Sousa sich das Knie verdrehte und mit schmerzverzerrtem Gesicht liegenblieb. Er kam nicht mehr zurück. Seine Mitspieler hatten Tränen in den Augen, so schlimm war für sie der Anblick. Anschließend fanden die Fellbacher Basketballer nie mehr ins Spiel zurück, waren mit ihren Köpfen nicht mehr bei der Sache. Der Sport rückte in den Hintergrund.
Bereits am Sonntagvormittag hatten sie einen Rückschlag erlitten. Joanic Grüttner Bacoul, erst kurz vor dem Freitagspiel zur Mannschaft gestoßen, war schon wieder weg. Der 30-jährige Flügelspieler mit Erfahrung aus höheren Spielklassen hatte sich zunächst nur im Training vorgestellt, doch dann zügig einen Spielerpass bekommen. Jetzt zog es ihn – schneller als von Kristiyan Borisov erhofft – schon wieder weiter, nach Belgien in die erste Liga. Jetzt ist nicht ganz klar, ob beim Coach des SVF die Freude über die beiden Erfolge überwiegt, oder doch die Enttäuschung über die Rückschläge.
Klar ist aber, dass die Mannschaft in allen drei Begegnungen noch nicht ihre beste Leistung abrufen konnte. Am Freitag in Frankfurt nahm sie etwas glücklich zwei Punkte mit. Die Arbeit unter den Körben funktioniert noch nicht so, wie Kristiyan Borisov sich das vorstellt. Und auch im Spielaufbau hapert es noch gewaltig. Die beiden Siege zu Beginn gegen zwei Teams, die auch vor dem vierten Spieltag noch auf den ersten Punktgewinn warten, sollten nicht über die Baustellen im Team des SV Fellbach hinwegtäuschen. Diese haben sich bereits am Sonntag, gegen eine etwas spielstärkere Mannschaft aus München, auch im Ergebnis bemerkbar gemacht. „Das Zusammenspiel und die Disziplin fehlen, wir agieren noch zu egoistisch, brechen teilweise aus dem Spielplan aus. Es ist jetzt mein Job, das alles hinzukriegen – und ich bin zuversichtlich“, sagte der Coach Kristiyan Borisov.
Tyseem Lyles ist noch nicht der Spielmacher, der er nachweislich sein kann. Nik Schlipf trifft noch zu selten und zu unregelmäßig von außen. Mateus Rodrigues kann dem Team weiterhelfen, ist aber auch noch nicht so richtig eingebunden in sein neues Team. Unter den Körben fehlt die körperliche Präsenz, den abgeprallten Ball (Rebound) zu behaupten. Das war besonders in Frankfurt deutlich geworden. „Das war nicht schwach, das war katastrophal“, sagte Kristiyan Borisov. Am Ende standen 29 Rebounds aufseiten des SV Fellbach, derer 48 bei den Gastgebern. Der Sieg ist auch deshalb als glücklich zu bezeichnen, weil der Gegner am Ende mehrmals die Chance hatte, selbst zu gewinnen, doch kläglich scheiterte.
Kristiyan Borisov bleibt nun wenig Zeit, die Probleme bei den Basketballern des SV Fellbach zu lösen. Joanic Grüttner Bacoul ist wieder weg, Mikey De Sousa wird auf unbestimmte Zeit ausfallen. Bereits am Sonntag (17.30 Uhr, Gäuäckerhalle I) gastiert der Aufsteiger TV Langen, ebenfalls noch ohne Erfolgserlebnis in dieser Saison, in Fellbach. SV Fellbach: Schlipf (23 Punkte am Freitag/5 Punkte am Sonntag), Rodrigues (19/21), Grüttner Bacoul (13/-), Gerlinger (8/3), Lyles (7/15), Okafor (7/11), Billinger (3/0), Davis (2/2), Golder (2/6), De Sousa (0/0), Dickgiesser (0/-), Volz (0/0), Butler (-/11).