Basketball Pro B: SV Fellbach Sechs, setzen!

Auch Jakob Hanzalek bleibt diesmal mit nur zwei Punkten bedeutungslos. Foto: Maximilian Hamm

Die Basketballer des SV Fellbach um ihren jüngsten Zugang Jakob Hanzalek verlieren ihr Heimspiel gegen die Gäste aus Erfurt in der Pro-B-Liga mit 56:74.

Lars Berger und Zaire Thompson waren am Samstagabend mal wieder in der Gäuäckerhalle I in Fellbach. Als Zuschauer. Die beiden Basketballer waren Protagonisten im Team des SV Fellbach, als dieses im Frühjahr 2023 in die dritthöchste Spielklasse Pro B aufgestiegen ist. Sie waren auch auf dem Feld mit dabei, als die Mannschaft um den Trainer Kristiyan Borisov im folgenden Dezember bei den Basketball-Löwen in Erfurt mit 52:72 verlor und dabei ihre bis heute schwächste Angriffsleistung zeigte. Vor dieser Runde haben beide den Verein verlassen. Ein Scharfschütze Lars Berger und ein Spielmacher Zaire Thompson – beide in Bestform – hätten dem Fellbacher Verbund am Samstagabend im Heimspiel gegen die Gäste aus Erfurt gut getan. Denn die Gastgeber zeigten nach dem ersten Viertel speziell im Angriff eine ungenügende Vorstellung und verloren diese Begegnung mit 56:74 – ihre zweitschwächste Punkteausbeute, Aufstiegsrunde ausgenommen, seit ihrem Aufstieg in jenem Frühjahr 2023.

 

Auch Tyseem Lyles bleibt blass

Nach dem Spiel hat Tyseem Lyles seine ehemaligen Mitspieler umarmt. Der 33-jährige Spielmacher war ja vor dieser Saison als Nachfolger von Zaire Thompson von den Basketball-Löwen Erfurt nach Fellbach gewechselt. Damals, beim 72:52-Erfolg gegen die Gäste des SV Fellbach, war er mit 21 Punkten noch erfolgreichster Werfer seines Teams gewesen. Am Samstag blieb auch er blass.

Jeder versucht, sein eigenes Ding zu machen

Kristiyan Borisov war zu dem Zeitpunkt schon gar nicht mehr in der Halle, er war nach der Niederlage wortlos nach Hause gegangen. Er war enttäuscht, frustriert, demoralisiert. Später fand er doch ein paar Worte, auch wenn in ihnen der Frust noch mitschwang: „Wir sind keine Mannschaft. Jeder versucht, sein eigenes Ding zu machen.“

Ihm war vor dieser Saison klar gewesen, dass der radikale Umbruch im Team zu einem holprigen Saisonstart führen könnte. Die drei Siege in den ersten vier Spielen konnten diesen Eindruck nur oberflächlich beseitigen. Insofern war der Coach selbst nicht sonderlich überrascht, dass es gegen diesen soliden, aber nicht überragenden Gegner so schief gegangen ist. Teilweise führten die Gäste aus Erfurt um den treffsicheren Schützen Musa Abra (23 Punkte) die SVF-Basketballer vor, ließen sie aussehen wie eine Schülergruppe.

Trefferquote von nur 26 Prozent

Das alles nagt am ehrgeizigen Trainer Kristiyan Borisov. Schon im Montagstraining hat er in einer Videoanalyse die Fehler mit den Spielern besprochen. Es ist nicht überliefert, ob dieses Training in die Verlängerung ging. Sicher ist allerdings, dass der Coach unbedingt etwas ändern will im Umgang mit der Mannschaft, die sich zu einer solchen erst wieder finden muss.

Am Samstag jedenfalls stach allen voran eine Statistik hervor: die Trefferquote von 26 Prozent. Ein erschreckender Wert. „Wir konnten einfach keinen Korb treffen“, sagte Kristiyan Borisov. Auch der jüngste Zugang Jakob Hanzalek kam nur auf zwei Punkte. Den Fellbacher Basketballern fehlte letztlich auch das Selbstvertrauen.

So wie damals, im Dezember 2023 in Erfurt, als Lars Berger und Zaire Thompson noch mit auf dem Feld gestanden hatten. Heute wie damals gilt nach der ungenügenden Vorstellung: sechs, setzen!

SV Fellbach: Schlipf (16), Lyles (11), Okafor (8), Rodrigues (6), Golder (5), Billinger (3), Kolev (3), Davis (2), Hanzalek (2), Butler, Gerlinger.

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