Alle Leistungsträger gehalten, dazu zwei namhafte Rückkehrer – so gehen die Männer des SV Möhringen erwartungsfroh in die Regionalliga-Saison.

Möhringen - Offizieller erster Spieltag in der Regionalliga Baden-Württemberg ist am anstehenden Wochenende. Doch müssen die Basketballer des SV Möhringen auf den eigenen Start noch etwas länger warten. Erst am Sonntag, 10. Oktober, beginnt für sie mit der Partie bei den Nord-Schwarzwälder Kroaten von KKK Haiterbach, dem Ex-Verein des Trainers Domagoj Buljan, die neue Spielzeit. In der vergangenen Saison durfte das Filderteam lediglich dreimal ran, unter anderem mit einem 78:73-Sieg in Haiterbach, ehe der Corona-Lockdown für ein abruptes Ende sorgte. In Anbetracht dieser negativen Erfahrungen aus nun insgesamt eineinhalb Jahren Pandemiezeit gibt sich Buljan vorsichtig. „Wir freuen uns alle riesig darauf, endlich wieder Punktspiele bestreiten zu dürfen und haben diesmal als Ziel keine bestimmte Platzierung, sondern schlicht den Wunsch, die komplette Saison bis zum nächsten Frühjahr ohne weitere Unterbrechungen zu Ende spielen zu können“, sagt der Möhringer Coach.

 

So nachvollziehbar diese Worte sind, komplett ohne eine Vorstellung, wo es denn sportlich hingehen könnte, geht der Abschlusssiebte der Saison 2019/20 natürlich nicht in die nächsten Monate. Einen Rutsch in die Abstiegsrunde will sich Buljan mit seinen 13 Akteuren ersparen. Viel lieber würden die Möhringer in den oberen Play-Offs mitspielen, wo der Meister und Aufsteiger in die Regionalliga Südwest ermittelt wird. Nötig ist hierfür ein Platz unter den ersten drei der eigenen Hauptrundengruppe, in der es nun als Erstes um Punkte geht.

Großer Möhringer Vorteil

„Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung von den Kadern der Konkurrenz und wer welche sportlichen Ambitionen hat. Ich glaube aber, dass das Feld durch den Aufstieg der beiden Überflieger TSG Reutlingen und BSG Ludwigsburg diesmal so ausgeglichen und so offen sein wird wie schon lange nicht mehr“, sagt Buljan. Gegenüber zahlreichen Ligarivalen hat der frühere Bundesligist von der Hechinger Straße in jedem Fall einen ganz großen Vorteil: Einen personellen Umbruch hat es in Möhringen schon lange nicht mehr gegeben, und auch diesmal nicht. Buljan hat also eine eingespielte Truppe zur Verfügung – Konstanz als Trumpf. Einziger Abgang ist Lennart Hölterhoff (Studium in München), der einzig wirkliche Neue im Kader das 16-jährige Talent Leo Schmid. Der Teenager soll behutsam an den Männerbereich herangeführt werden.

Zwei Rückkehrer als Hoffnungsträger

„Wir haben uns diesmal gar nicht nach externen Neuzugängen umgeschaut, weil unsere Jungs menschlich und sportlich so gut harmonieren, weil der Kader gut genug ist, um eine gute Rolle zu spielen, und weil wir ja zwei Quasi-Neuzugänge haben“, sagt Buljan, der damit die beiden Rückkehrer Christophe Hoste und Dino Begagic meint. Beide ehemaligen Möhringer Leistungsträger sind nach eineinhalb Jahren Pause nun wieder dabei und werden manchen Gegner, sobald sie bei den alten 100 Prozent Leistungsfähigkeit sind, das Fürchten lehren, glaubt der Coach. Hoste, einst im Kader des Erstligisten Tübingen Tigers, hatte sich zwischenzeitlich ausgeklinkt, um sein Studium zu beenden und beruflich Fuß zu fassen. Jetzt hat er wieder genügend Zeit und ist ebenso motiviert wie der Kollege Begagic. Der 29 Jahre alte Bosnier hatte sich als damaliger Topscorer der Mannschaft (im Schnitt 19,3 Punkte pro Spiel) im Februar 2020 einen komplizierten Bruch des Handgelenks zugezogen und war im Anschluss zweimal operiert worden.

„Das sind zwei Jungs, nach denen sich jede Mannschaft dieser Liga die Finger lecken würde. Die Hälfte unseres Teams wurde im Frühjahr und Sommer ohnehin schon wieder von anderen, teils höherklassigen Vereinen angebaggert – aber alle sind standhaft geblieben, weil sie alle gemeinsam bei uns spielen wollen“, sagt Buljan.