Die Bundesliga-Basketballer aus Ludwigsburg bestreiten am Samstag ihr letztes Heimspiel. Dabei geht es gegen Würzburg um den Klassenverbleib.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Ludwigsburg - Wenn der Basketball-Bundesligist EnBW Ludwigsburg am Samstag (19.30 Uhr) gegen den Aufsteiger s. Oliver Würzburg antritt, hätte wohl keiner vor der Saison mit einer nahezu ausverkauften Arena gerechnet. Genau das aber wird der Fall sein. „Wir hoffen auf ein volles Haus“, sagt der Manager Mario Probst. 4500 Besucher? Ein hübscher Nebeneffekt im Abstiegskampf, auf den die Verantwortlichen aber gerne verzichtet hätten. „Natürlich stockten die Planungen zuletzt“, sagt Probst zur Besetzung des künftigen Kaders, wo es ein paar Vertragsoptionen für den Fall des Klassenverbleibs gibt.

 

Zunächst einmal gilt alle Konzentration aber dem letzten Heimspiel, denn so viel ist klar: da muss die Grundlage für den Nichtabstieg gelegt werden. Im günstigsten Falle – bei einem Sieg sowie einer Niederlage des Konkurrenten Gießen in Bonn – wäre der Klassenverbleib unter Dach und Fach. Ansonsten wird es am letzten Spieltag ein Rechenexempel, da im Basketball am Ende bei Punktgleichheit der direkte Vergleich zählt. Sollten, Stand heute, drei Mannschaften (Ludwigsburg, Gießen und Hagen) gleich viele Zähler auf dem Konto haben, wäre Ludwigsburg gerettet. In einem Zweiervergleich mit Gießen ebenfalls, beim direkten Duell mit Hagen hingegen zöge Ludwigsburg den Kürzeren.

In Würzburg kommt der neben Bayern München zweite starke Aufsteiger der Saison, und eine Mannschaft, „die man nicht so recht greifen kann“, wie der Manager Mario Probst zugibt. Der Gegner hat keine Stars, sondern lebt vom Kollektiv – und der Defensive. Mit 2113 Punkten stellt man die beste Abwehr der gesamten Liga, das will schon etwas heißen. Ludwigsburg hat in den vergangenen Spielen zwar Kampfgeist und Leidenschaft gezeigt, „was fehlte sind jedoch die Ergebnisse“ (Probst).

Gegen den Tabellenvierten Artland Dragons musste sich die Mannschaft erst nach zwei Verlängerungen geschlagen geben, zuletzt in Bremerhaven nach einem katastrophalen dritten Viertel (12:28). So etwas bleibt in den Köpfen hängen. „Aber alles was war, zählt nicht mehr“, sagt Probst. „Die Truppe ist ein ziemlich verschworener Haufen geworden.“ Lediglich hinter dem Center Ermin Jazvin (Muskelfaserriss) steht noch ein Fragezeichen.

„Wir brauchen jeden Mann“, sagt Mario Probst – und der Manager meint nicht nur auf dem Feld. „Die Arena muss ein richtiger Hexenkessel werden.“ Sollte es sportlich trotz allem nicht reichen, bestünde noch die Hoffnung auf eine Wildcard, falls die Aufsteiger der zweiten Liga keine Lizenz bekommen. „Darüber machen wir uns keine Gedanken, denn wir haben es immer noch selbst in der Hand, den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt Ludwigsburgs Vereinschef Alexander Reil zu dem heiklen Thema.