Ziel ist die Pro B: Ignas Sijanas bereitet die Basketballer des SV Fellbach auf die geplante Aufstiegsrunde vor. Zehn Teams wollen sich bundesweit für die wohl zumindest vier Plätze in der dritthöchsten Spielklasse empfehlen.

Rems-Murr: Thomas Rennet (ren)

Fellbach - Seinen Hauptwohnsitz hat der Trainer aus Litauen samt Lebensgefährtin in Irland. Seit bald drei Monaten allerdings trennen ihn wieder grob geschätzt 1600 Kilometer von der Insel im Atlantik. Ignas Sijanas ist zurück auf dem Festland, um die Basketballer des SV Fellbach, denen er bereits seit dem Sommer 2019 vorsteht, nach oben zu führen. Zwar ist die Saison in der Regionalliga Südwest nach den zarten Anfängen im Oktober von der Coronaseuche unterlaufen worden, doch eine Aufstiegsrunde soll noch folgen. Und wie gewissenhaft die Fellbacher nach der langen Zwangspause diese Aufstiegsrunde angehen, zeigt allein die anhaltende Präsenz des Cheftrainers. Seit Februar bereitet der 31-Jährige seine Spieler unter den genehmigten Corona-Voraussetzungen auf die noch gar nicht konkret festgelegten Abschlussprüfungen vor. Konkret festgelegt ist aber das Ziel der Männer in der Gäuäckerhalle I: die Beförderung in die dritthöchste Spielklasse (Pro B), die mit dem größeren Bruder Pro A die zweite Organisationsebene im professionellen deutschen Basketballsport bildet.

 

Dem einen Sieg im Oktober sollen noch weitere folgen

Ein einziges Mal durften die Akteure um Ignas Sijanas vor dem Abbruch dieser Saison ihre Qualitäten einbringen. Am 25. Oktober 2020 setzten sie sich nach vielversprechender Vorstellung mit 83:47 über den MTV Stuttgart hinweg. Weitere Siege, der Aufstieg womöglich sollten folgen. Mehr als sieben Monate später können wohl tatsächlich noch weitere Siege, der Aufstieg womöglich folgen. In wenigen Wochen, der genaue Termin steht noch aus, sind die wegweisenden Begegnungen vorgesehen. Die Fellbacher wollen Ende Mai oder Anfang Juni keine Nebenrollen bekleiden.

Der Abteilungsleiter Andreas Tsiminos arbeitet im Hintergrund seit vielen Wochen an den Aufstiegsplänen. Er hat für den vorab erforderlichen Lizenzantrag seitenweise Details zusammengetragen und mit diesem Gesamtwerk das Fellbacher Interesse am Einstieg in die nächsthöhere, zumindest semiprofessionelle Spielklasse dokumentiert. Bundesweit haben es neun weitere Vereine aus der vierthöchsten Etage dem SV Fellbach gleichgetan, zwei davon ebenfalls aus der Regionalliga Südwest: die Baskets Elchingen und die Baskets Limburg. Nach Lage der Dinge stehen den zehn Kandidaten aus der viergeteilten ersten Regionalliga in jedem Fall vier Pro-B-Plätze zur Verfügung. Das könnte bedeuten, die Vertretung des SVF muss mit den Baskets Elchingen und den Baskets Limburg um einen dieser Plätze streiten.

Ein weiterer Topzugang soll noch zum Kader stoßen

Damit das aussichtsreich geschehen kann, hat Andreas Tsiminos nach dem Wegzug der Klasseleute Julien Ducree (KB Teuta Durres/Albanien) und Titas Klevinskas (Orlandina Basket/Italien) den US-Amerikaner Andre William Gillette zur Rückkehr aus Philadelphia animiert. Ein weiterer Topzugang soll Anfang Mai zum Kader stoßen: ein Korbbeschützer mit Erstliga-Erfahrung. Alle anderen – zuletzt auch inklusive Andre William Gillette – proben schon länger für die Aufstiegsspiele. „Wir haben viermal wöchentlich zehn bis vierzehn Spieler im Training“, sagt Andreas Tsiminos. Es kann daher schon passieren, dass der litauische Trainer Ignas Sijanas als Aufsteiger nach Irland zurückreisen wird.