Die DB hat offiziell mit dem Bau der Strecke Wendlingen-Ulm begonnen. Am HBF dagegen soll in diesem Jahr nichts Grösseres mehr stattfinden.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn hat am Montag offiziell mit dem Bau der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm begonnen. Als erste Maßnahme wurden Bohrpfähle für die Gründung einer Brücke über die Landesstraße 1214 zwischen den Ortschaften Aichelberg und Weilheim erstellt. Rund um den Bahnhof dagegen sollen in diesem Jahr keine größeren Arbeiten mehr stattfinden, teilten die Sprecher des Kommunikationsbüros, Udo Andriof und Wolfgang Dietrich, mit.

Bei der Brücke am Aichelberg handelt es sich entgegen bisheriger Angaben von Konzernchef Rüdiger Grube nicht um eine Auto-, sondern um eine Eisenbahnbrücke. Während der Bauphase für die Strecke soll sie aber von Autos genutzt werden und eine kreuzungsfreie Verkehrsführung zwischen Straßenverkehr und Baulogistikverkehr sicherstellen. Der ursprünglich noch vor Weihnachten geplante offizielle erste Spatenstich für die ICE-Trasse habe wegen Terminschwierigkeiten aufs nächste Jahr verschoben werden müssen, erklärte Dietrich. Die Arbeiten seien aber "ein wichtiges Signal, dass das Projekt voranschreitet".

Technikgebäude könnte schon im Januar errichtet werden


Am Bahnhof hingegen schaltet die Bahn erst mal einen Gang zurück: Die Abbruchkante zwischen der großen Bahnhofshalle und dem abgerissenen Nordflügel soll mit einem Wetterschutz versehen werden, und auch die Arbeiten am sogenannten Grundwassermanagement werden erst 2011 weitergehen. Vom 10.Januar an sollen dann Versorgungsleitungen der EnBW unter dem Kurt-Georg-Kiesinger-Platz verlegt werden. Nach Angaben von Andriof müssen dafür Teile des Parkplatzes vor dem Nordausgang abschnittsweise gesperrt werden. Nicht betroffen seien vorläufig die Taxistellplätze am Nordausgang.

Darüber hinaus prüft die Bahn die Umpflanzung von 15 Bäumen am Kiesingerplatz. Man suche noch nach geeigneten Standorten für die Neuanpflanzung, sagte Andriof. Den im Schlossgarten campierenden Parkschützern empfahl er, angesichts der kalten Witterung "auch im Interesse der eigenen Gesundheit" ihre Baumbesetzungen aufzugeben. Andriof schloss nicht aus, dass nach der Umsetzung der Bäume schon im Januar mit der Errichtung des unterirdischen Technikgebäudes am Nordausgang begonnen werde. Das Gebäude stehe dem möglicherweise notwendigen Bau eines neunten und zehnten Gleises im Tiefbahnhof nicht im Weg. Die Grünen bezweifeln das. Die Behauptung zeuge von Realitätsverlust, erklärte ihr Landtagsabgeordneter Werner Wölfle: "Solange keine belastbaren Baupläne vorliegen, gilt die Aussage eines Bahn-Vorstands aus dem Sommer, wonach eine Erweiterung auf zehn Gleise nicht möglich sei."