Unfall bei Stuttgart-21-Bauarbeiten: eine 72-jährige Passantin ist leicht verletzt worden, als sie am Südflügel von einem Betonbrocken getroffen wurde.

Stuttgart - Eine 72-jährige Passantin ist am Samstagnachmittag leicht verletzt worden, als sie am Südflügel des Hauptbahnhofs von einem Trümmerteil getroffen wurde. Sie hatte sich auf dem öffentlichen Fußgängerweg befunden, der vom Südausgang des Bahnhofs direkt an der Absperrung vorbeiführt. Der genaue Ablauf ist noch unklar; offenbar verlor in diesem Moment ein Bagger, der am Südflügel arbeitete, einen Teil des Betonstücks in seiner Zange. Ein Brocken sei heruntergefallen und habe die Frau an Schulter und Bein gestreift, sagte ein Sprecher der Polizei. Die 72-Jährige sei ambulant in einer Klinik versorgt worden.

 

Laut den Aussagen von Stuttgart-21-Gegnern, die über den Vorfall im Internet berichten, habe der Bagger dagegen Betonbrocken auf den Weg am Südausgang des Hauptbahnhofes geschleudert. Die Brocken seien weit über die Absperrung hinaus geflogen. In einem Video ist ein etwa zwanzig mal zehn Zentimeter großes Betonstück mit Eisenteilen zu sehen. Laut Matthias von Herrmann, dem Sprecher der Parkschützer, soll es sich dabei um den Brocken handeln, der die Frau getroffen hat. Der Vorfall zeige einmal mehr, so von Herrmann in seiner Stellungnahme, dass die Deutsche Bahn dringend einer unabhängigen staatlichen Aufsicht unterstellt werden müsse: „Verstöße müssen geahndet werden und müssen ernst zu nehmende Konsequenzen haben“, so der Parkschützer.

Wolfgang Dietrich, der Sprecher von Stuttgart 21, äußerte am Sonntag sein großes Bedauern über den Vorfall. Die Bahn werde die ausführende Baufirma auffordern zu erklären, wie es zu diesem Unfall kommen konnte. Die Abrissarbeiten am Südflügel waren nach dem Unfall eingestellt worden. Sie sollen an diesem Montag aber wieder aufgenommen werden. fal