Für die Digitalisierung des Bahnknotens Stuttgart wird derzeit die Strecke zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen modernisiert. Am Samstag ist dazu sogar ein Hubschrauber im Einsatz.

Im Pilotprojekt „Digitaler Knoten Stuttgart“ werden sämtliche Strecken des Projekts Stuttgart 21 sowie große Teile des S-Bahn-Netzes der Region Stuttgart mit ETCS (European Train Control System) und digitalen Stellwerken ausgestattet. Dadurch soll der Zugbetrieb weitestgehend automatisiert werden können. Im Zuge dieser Digitalisierung werden am Samstag, 3. Juni, an der Bahnstrecke zwischen dem Bahnhof Bad Cannstatt und der S-Bahn-Haltestelle Sommerrain sechs Signalmasten mit einem Hubschrauber angeliefert und montiert. Die Aktion beginnt gegen 9 Uhr und ist während des ganzen Tages wahrnehmbar.

 

1200 Kilometer Kabel zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen

Der Streckenabschnitt zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen ist wohl bis 29. Juli gesperrt. Allein in diesem Bereich müssen für die Digitalisierung rund 1200 Kilometer Kabel verlegt werden, zudem sind über 70 neue Kabelquerungen unter Gleisen und in Bahnhöfen zu bauen. Diese Maßnahmen seien nicht unter rollendem Rad möglich, so Olaf Drescher, der bei der Bahn für die Realisierung des Digitalen Knotens Stuttgart verantwortlich ist. „Die gravierenden Eingriffe sind leider unabwendbar.“ Für die Sperrphasen hat die Bahn mehr als 80 Busse organisiert. Sie sind zwischen Waiblingen und Bad Cannstatt im Fünf-Minuten-Takt unterwegs.

Das Milliardenprojekt Stuttgart 21 leistet laut der Bahn einen wesentlichen Beitrag zur Digitalisierung des Schienennetzes. Dadurch soll die deutschlandweit die Kapazität um mindestens 20 Prozent gesteigert und die Qualität verbessert werden. „Somit bekommt Stuttgart als erste Region Deutschlands einen Schienenknoten, der mit moderner digitaler Zugsicherungs- und Stellwerkstechnologie ausgerüstet ist“, so ein Sprecher der Bahn.