Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) schlägt in Herrenberg ein neues Kapitel auf: Rund 4,5 Millionen Euro kostet die neue Rettungswache. Am Montag war Baubeginn.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Dieser Montag war ein guter Tag für das Rettungswesen im Kreis Böblingen. Unter anderem mit Nico Reith, dem Herrenberger Oberbürgermeister, und Bernd Vöhringer, dem Sindelfinger OB, begannen am Morgen die Bauarbeiten zur neuen Rettungswache des Roten Kreuzes.

 

Zehn Jahre Planungszeit habe es gekostet, bis man soweit war, sagte Michael Steindorfner, der Präsident des Böblinger Roten Kreuzes. Sollte man die alte Rettungswache erweitern, sollte man sie umbauen oder eben neu bauen? Das war lange Jahre die Frage gewesen, bis den Verantwortlichen, unter anderem auch Bernd Vöhringer als Vizechef des Böblinger DRK, klar wurde, dass ein Umbau der alten Rettungswache zu teuer würde.

Das große Wandbild setzt die DRK-Rettungshalle optisch fort. „Die Risse im Beton sind so realistisch gemalt, dass Handwerker sie einmal zuspachteln wollten“, sagt der Rettungsassistent Achim Här.

Mit dem symbolischen Spatenstich der Vertreter von Bau, Politik und Rettungskräften schlug das Rote Kreuz also ein neues Kapitel in Herrenberg auf. Das Gebäude löst die bisherige Rettungswache (Baujahr 1984) ab.

24 Stunden, 365 Tage

4,5 Millionen Euro soll der Bau kosten, in dem zwei Rettungs- und ein Notarztwagen parken werden, dazu kommen natürlich die Bereitschaftsräume für die Helfer, die jederzeit 24 Stunden lang, bereit für ihre Einsätze sein müssen – und das 365 Tage im Jahr.

Die alte Wache war zwar eng und baufällig geworden, aber sie hatte ein Alleinstellungsmerkmal: Die ganze Hallenwand ist mit einem riesigen Gemälde verziert, dass der Künstler Roland Hermann gemalt hat. Es soll die Illusion erzeugen, dass die Halle um einen Hubschrauberlandeplatz erweitert sei. Und so sieht man nicht nur die Mitarbeiter des Roten Kreuzes an der Wand abgebildet, sondern auch einen Hubschrauber mit Namen „Herrenberg 71“und eine Herrenberger Stadtansicht.

Ein versetztes Gemälde

Dieses Gemälde soll auch die neue Wache zieren, wenn sie Ende 2025 fertig gebaut sein wird. Der DRK-Kreisgeschäftsführer Wolfgang Hesl überlegt sich, das Kunstwerk abfotografieren zu lassen, und es als Fototapete in die neue Rettungswache einzubauen. Die Mitarbeiter jedenfalls freuen sich über den Plan, „dann ist es in der Neuen Wache nicht gar so steril“, sagt der Rettungsassistent Achim Här.

Die neue Rettungswache in der Marienstraße 25 liegt direkt neben der alten Wache, somit ist die wichtige Nähe zum Herrenberger Krankenhaus gegeben. Der Neubau ist ebenerdig, umfasst neben den Garagen für die Rettungsdienst- und Notarztfahrzeuge unter anderem auch zeitgemäße soziale Räume und Einrichtungen. Außerdem erhält die neue Wache den Status einer Lehrrettungswache. Damit erfolgt die DRK-Notfallsanitäterausbildung neben den Lehrrettungswachen in Sindelfingen und Leonberg flächendeckend im Landkreis Böblingen.

Das Rote Kreuz in Böblingen ist stolz darauf, den Nachwuchs in eigener Regie auszubilden, und der Kreispräsident Michael Steindorfner ist sicher, dass diese Nachwuchs-Ausbildung im Rettungsdienst bereits reiche Früchte trägt. „Rechtzeitig Vorsorge zu treffen ist lebens-, ja überlebenswichtig“, sagte Michael Steindorfner,

Im Kreis Böblingen gibt es vier Rettungswachen und drei Krankentransportstandorte. Sie werden betrieben vom Roten Kreuz, dem Arbeiter-Samariter-Bund, der Johanniter-Unfall-Hilfe und den Maltesern.